CIAM adieu!

Werden wir im Thema des letzten Postings – CIAM und seine Funktionstrennung – einmal ganz konkret: Schauen wir doch, was alles in Paris (auch New York) ohne diese Trennung möglich ist (müsste der Rayon grösser sein, gibt es die Métro oder die Subway – bei uns VBZ und ZVV). 

Vor ein paar Jahren wollte «zuerivitruv» in Paris noch dickköpfig die Glaskuppel der Galeries Lafayette sehen, obwohl er «ennet» der Seine verabredet war. Entsprechend aufgeregt war er als er beim Herauskommen die Zeit sah. Nach Gefühl suchte er den Weg, geriet über die Place Vendôme und durch die Tuileriengärten, querte die Seine über die ingeniöse Passarelle «Solférino» (Ingenieur Marc Mimram) und stiess an leicht verschobener Stelle auf den Boulevard Saint Germain mit dem Café de Flore und der sensationellen Buchhhandlung L’Ecume des Pages. Die Uhr und die freundlichen Gesichter der dort wartenden Freunde sagten ihm, dass er pünktlich war. Dass 20 Minuten wider Erwarten für den Trajet genügten, lehrt uns, dass eine funktionsdurchmischte Stadt im Gebrauch nicht zu schlagen ist. All die durcheilten Orte hinterlassen innere Bilder. Paris ist eine Stadt, die trotz Kolossalität immer wieder durch örtliche Höhepunkte und Detailpflege überrascht. Ganze Welten sind in kurzer Zeit «erlaufbar». Ob gute Fussläufigkeit doch etwas mit Schönheit einer Stadt zu tun hat?

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