Die europäische Stadt ist viel besser und tüchtiger als wir meinten; im Paradigmenwechsel Energie / CO2 steht sie plötzlich erstaunlich gut da.
Das Gefühl des «Ungenügens fürs Auto» hat uns Jahrzehnte in dieser Erkenntnis blockiert. Da Städtebau in der Schweiz – nicht zuletzt mangels Ausbildungsstätten – kaum offen diskutiert wird, sind wir in der Erkenntnis etwas stehen geblieben. Die Amerikaner (wir sprechen nicht von der Ausnahme Manhattans) sind jetzt vor der Frage «low energy/CO2» gestrandet. Sie haben mit Stadtautobahnen und gigantischen Parkierungsflächen in bald 100 Jahren eine viel zu grosse Autoinfrastruktur geschaffen. Die Städte sind darum ausgedünnt und deshalb zu stark ausgedehnt und energetisch völlig ineffizient. Sie können kaum mehr durch den öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Von Dichte und Fussläufigkeit keine Spur. Die Städte in Europa sind nie vollständig ins Auto gekippt; wir können zurück zur durchmischten erlebnisreichen Stadt der kurzen Distanzen.
In Barcelona gab es bei der Transformation im Strassenraster (Zusammenlegung von je 9 Strassenblocks zu einer Superilla) vor allem Gewinner (Läden / Geschäfte / Erwachsene und Kinder) und kaum Verlierer (Porsche- Showroom). Uns winkt bei der Transformation das quirlige Leben in Nachbarschaft und Stadt. «Lokaler wohnen und arbeiten», «mehr lebenswertes Stadtgewebe / weniger isolierte Hochhaustürme», dies und vieles mehr wartet jetzt darauf, koordiniert zu werden. Es braucht dazu die Volonté Générale; das Klima (Energie und CO2) winkt dabei mit dem Zaunpfahl. Die Formulierung der Vision liegt bei der Regierung.
Was für wichtige und richtige Überlegungen. Und ausgezeichnet präzise formuliert. Aber inhaltlich leider kein Lesevergnügen….