Bisher beklagten wir, dass sich Hochhauswände entlang des zwei- bis dreihundert Meter breiten Gleisfeldes anlagern. Beides im Sommer «exzellente» Wärmespeicher und alles zusammen ein gigantischer Hitzekanal. Weiter südlich kommt jetzt die Baslerstrasse mit zwei Projekten in Fahrt. Wie der Tages-Anzeiger (Bild) kürzlich berichtete, sind zwei Hochhäuser von 60 und 80 Metern Höhe dabei, dazwischen zonenkonforme Wohnbauten mit einer Freifläche.
Gemäss den geltenden Hochhausrichtlinien bedarf ein Hochhaus einer städtebaulichen Begründung und gilt als zu bewilligende Ausnahme. Wie wir alle feststellen, wird diese Bedingung seit langem in den Wind geschlagen. Das Hochbaudepartement nutzt ziemlich unverfroren den Umstand «wo kein Kläger, da kein Richter». Das ist auch der Grund für das chaotische Stadtbild, das Zürich zunehmend einer asiatischen Schnellaufbaustadt gleichen lässt. Hochhaus-Streubauweise führt nicht zu einer schönen Stadt, die der Bevölkerung Freude macht und Gäste beeindrucken könnte.
Das Klima sagt, dass eine Stadt günstig ist, die Gebäude im Horizont von Grossbäumen hält. Das sind 4-6 Etagen. Paris erreicht mit seinem «Gabarit» (Höhenplafonds) von 5 Etagen plus Attika zusammen mit Barcelona die grösste Dichte in Europa. Das Bild hingegen zeigt, dass Zürich noch immer auf wehrlos der Sonne ausgesetzte Zementburgen setzt, die den Horizont von Grossbäumen bei weitem übersteigen. Stadtklima und Klimaziele adé.