Die Palazzina – wertvoller Baustein der Stadt

Die Palazzina im letzten Posting verlangt noch mehr Fotos um ihre Synthese aus Lage und Architektur zu veranschaulichen. Der Natursteinsockel erdet das Haus, darüber wird munter ausgekragt. Den Eingang muss man nicht suchen. Witziges Detail sind die dekorativ wirkenden Wasserspeier. Der Zürcher Architekt Ernst Gisel (sel.) soll einmal gesagt haben, eine Fassade sei mit bis zu 5 Themen interessant. Bei mehr werde es chaotisch, bei weniger könne es langweilig sein.

Alberto Carpiceci ist der Architekt der 1948 erbauten Palazzina. Schlagen wir die Brücke nach Zürich zu ähnlicher Zeit, begegnen wir 1954 die Siedlung «Hohenbühl» beim Kreuzplatz von den Architekten Haefeli Moser Steiger. Mit Baujahr 1936 waren die Doldertalhäuser von Alfred & Emil Roth und Marcel Breuer damals internationale Avantgarde. Für das heutige Zürich können wir aus der grossen Vielfalt lernen, welchen Reichtum, welche Dichte und welch menschenwürdiges Wohnen der urbane Flachbau (4-6 Etagen) begünstigt. Es lohnt sich, diese Art von Städtebau weiterhin zu pflegen und mit den heutigen Anforderungen (Energie / CO2) zu vermählen. Die Verträglichkeit mit dem Stadtbild ist sowohl in der Nachbarschaft als auch bezüglich der Stadtsilhouette gegeben. Die von «zuerivitruv» oft geäusserte Vorstellung eines lebenswerten und aus «Haus & Baum» bestehenden Stadtgewebes kommt in greifbare Nähe.

Links: modern_rome_architecture, Rechts: Stefano Nicita @ dovelarchitetturaitaliana

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