Die Architekten Luccichenti e Monaco haben an der Via Archimede mit dem Ingenieur Riccardo Morandi gebaut – berühmt für seine kühnen Brückenkonstruktionen in Italien (Genua und Catanzaro) und Venezuela (Maracaibosee). Die Ingenieurkunst spiegelt sich in den übergrossen Spannweiten an beiden Enden der Palazzine. Davon profitieren die freien Grundrisse der dort angeordneten Wohnzimmer. Ein Flugdach wendet sich der Via Archimede zu. Der geknickte Grundriss ist zur Nebenstrasse hin aufgesprengt und wird dort für einen geräumigen Eingang genutzt. Wir sehen wie im letzten Posting auch hier die Gewandtheit, mit der die einzelnen Aspekte zu einem höheren Ganzen gefügt werden. Das darf man Baukultur nennen.
Schwenken wir die Kamera, entdecken wir auch in Zürich grosse «Ingenieurspannweiten» im Kollegiengebäude der Universität von Karl Moser. Ebenso bei den vermeintlichen Steinbrücken im Gebäudekomplex Urania und der Brücke der vier Löwen an der Sihl von Gustav Gull. Bei allen war der für seine Betonbrücken bekannte Schweizer Ingenieur Robert Maillart mit dem neuen Material dabei.
Bild: ilcontafforte