Städtebau hat viel mit gesundem Menschenverstand zu tun. Die Uferschutzinitiative ist ein Auftrag an die Stadt, sich ernsthaft mit dem Limmatraum zu befassen: wo Quai, wo Ufer, wo Natur, wo Zirkulation, wo Uferzugang. Der vorgeschlagene V-förmige Querschnitt des offenen Himmels über dem Fluss ist innovativ und prüfenswert. So etwas Stadtgestalterisches hat Zürich schon lange nicht mehr gesehen. Der Rat hat den wertvollen Ideen keine Chance gegeben. Vielleicht holt sie das Volk auf politischem Weg zurück. Wenn nicht, hat der Stadtrat etwa 1 Jahr Zeit mehr als den zahnlosen Gegenvorschlag zu präsentieren, das würde heissen nach sehr langer Zeit wieder einmal richtig Städtebau zu Gunsten von Zürich zu betreiben.
In Europa heissen solch mutige Taten der Stadtgestaltung: Quai Tourny in Bordeaux, Hyde Park in London, spanische Treppe in Rom und nicht zu vergessen: die prächtigen Quaianlagen 1887 von Zürich.
Wir sehen im Hochhausplan den braunen Streifen (60m) und die blaue Fläche (80m) und die schwarze Schraffur (unlimitierte Höhe). «zuerivitruv» ist dezidiert der Meinung, dass der Limmatraum Potenzial hat und dass die grossen Züge der Gestaltung vorliegen müssen, bevor Hochhäuser die Ufer verstellen und die Limmat zur schattigen Schlucht verkommen lassen. Wir wollen keine triste East Side wie in New York. Dürfen wir auf die Vorschläge des Amtes für Städtebau hoffen, auf die Vorstellung von Grundzügen und im weiteren Verlauf die Lancierung eines Wettbewerbs?