Digital und Analog im Zürcher Städtebau

Wir kennen die Karte mit den Hochhausgebieten, die entlang der Limmat vorgeschlagen sind. Der Protestknopf – eine Errungenschaft der Siebzigerjahre – ist thematisch aufdatiert. «ich kann auch analog» könnte versuchen, uns zu sagen, dass die Planungsfelder in Limmatnähe fern des realen Stadtgewebes am Computer ausgelegt worden sind. Wie es scheint, eiskalt und ohne stadtkörperliche Ortskenntnis: Null % Stadtgestaltung, nur % Ausnutzungs- und Bauhöhenverteilung. 

Wir sprachen auf «zuerivitruv» schon früher von der Notwendigkeit der Stadtgestaltung in unserer zweiten grossen Bauperiode (die erste um das Ende des 19. Jahrhunderts). Seit J.J. Rousseau spricht man von «Volonté Générale». Von einer solchen kann nicht gesprochen sein, wenn auf der Seite der Limmat, wo die Sonne scheint, eine Hochhauswand errichtet wird und den Fluss zu einem Schattenkanal macht; etwa so wie es am East River auf Manhattan geschehen ist. Die Limmat war lange genug ein Industriekanal und wartet seit der Aufhebung der Industriezonen vor etwa dreissig Jahren auf eine Entwicklung zu Gunsten der Bevölkerung. Mit dem Verschwinden der Industrie drängt das vielfältige Stadtleben an die Limmat.

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