Aufbruch zu einer neuen urbanen Baukultur?

Hier ein Holzbau-Beispiel, das sich bereits 12 Jahre bewährt hat: Die «Giesserei» in Neu-Hegi / Winterthur. Pflanzenbaustoffe sind überall denkbar, auch in der Stadt. Vor uns haben wir einen 6-stöckigen Blockrandtypus mit Innenhof, in Holzskelettbauweise erstellt, ausser den Fluchtwegen (Treppenhäuser). Das realisierte Projekt der Architekten Galli Rudolf führt uns urbane Dichte vor. Das soll den allenfalls zu pflanzlichen Eindruck des letzen Postings korrigieren: städtische Dichte ist möglich. Was die Ästhetik angeht, haben wir hier einen schönen Versuch, wie sich mit Holzlasuren ein freundlicher Ausdruck erreichen lässt. Also keine Angst vor einer braunen hölzigen Stadt. Wir kennen das schon aus dem Appenzell: Die weit aussen liegenden Bauernhäuser kamen braun und hölzig daher; die den Dörfern nähergelegenen gestrichen. Oft in Hellocker als Grundton für Dekormalereien. Ähnliches geschah im Emmental. Es stellt sich schon fast die Frage, ob wir durch die Hintertür an Traditionen anknüpfen.

Es kann wirklich sein, dass wir – die heute leben – Zeugen des Aufbruchs zu einer neuen urbanen Baukultur werden. Eigentlich müsste es so kommen, wenn die Aspekte Energie, Klima und CO2 ernst genommen werden. Das Puzzlestück «Haus» wartet dann auf seinen Partner «Baum». Als Ganzes ergibt sich das Bild einer dichten und durch tiefwurzelnde Grossbäume stark durchgrünten Stadt. 

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