Eigentlich müsste noch viel mehr vom «europäischen urbanen Flachbau (4-6 Etagen)» die Rede sein. Die Mustersammlung ist unendlich, ebenso die Erfahrungen und die Weiterentwicklungen. Nähe der Zentren überwiegt der Bodenbezug im Erdgeschoss in Form von Läden. Rückseitig in den Innenhöfen finden sich ruhige Aufenthaltszonen für die Bewohner. Wird es raffiniert, haben die Wohnseiten im Erdgeschoss Hochparterre mit zugeordneten Aussenplätzen und dazu noch einem gemeinsamen Innenhof für alle. Diese Hofrandblöcke bieten an den Kreuzungen oft Läden oder andere öffentliche Nutzungen an. Zusammen bilden die Blöcke das typische europäische Stadtgewebe, welches erstmals im 19. Jahrhundert gefördert wurde. In München übrigens mit offenen Stellen zum Einblick, eine Idee des damaligen Stadtbaumeisters Theodor Fischer um 1900.
Gehen die Blöcke oder Hauszeilen mehr in die Peripherie, bekommt das bodenbezogene Wohnen mit eigenem Garten, am besten in Form einer Maisonette im Gebäudesockel, zum Zug. Darüber folgt die mehrgeschossige Mitte mit Balkonen oder besser: Loggien. Als oberer Abschluss bieten sich Wohnungen mit Dachterrasse an. Bei einer solchen Gliederung braucht es gar nicht mehr so viel Gestaltung um gut auszusehen und einen erfreulichen Beitrag zum Strassenraum zu leisten.
Bilder: Rotbuchstrasse Zürich EMI Architekten, Quartier Vallila Helsinki