Was Stadtgewebe kann

Beginnen wir mit der «Siedlung Halen» bei Bern, die die moderne Schweizer Architektur international bekannt gemacht hat. Es ist «Gewebe», nicht in erster Linie «Haus». Was wir vom europäischen Altstadtgewebe her kennen, ist um 1960 in neuer Form in einer Waldlichtung erstanden. Passend war, dass Paul Hofer, der an der ETH Stadtbaugeschichte unterrichtete, die reisenden Studentenscharen als  Halen-Bewohner selbst empfing. Anerkannte er damit die Siedlung bereits als Teil von «Stadtgeschichte»?

Was «Altstadt» nicht kann – das sind die modernen Errungenschaften des Wohnens – erfüllt «Halen». Jede Wohneinheit verfügt über Balkon und Garten in Privatheit und alle zusammen bilden ein Gewebe aus Gassen, Platz und Freibad. Zur Privatsphäre gesellt sich der allen zugängliche öffentliche Raum. Die Synthese ist so gut gelungen, dass man von einem genialen Wurf sprechen kann. Solche Siedlungen können Menschen glücklich machen.

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