Wir sind noch nicht im Zentrum der Stadt angelangt, aber im flächenmässig grossen Ring darum herum: Wollishofen, Unterstrass, Hottingen für Zürcher Verhältnisse und etwa Zone W4 mit Attika im städtischen Zonenplan.
Entwürfe sind immer dann gut, wenn Architekten tief in die örtlichen Bedingungen eintauchen und – hoffentlich, denn es ist nicht selbstverständlich – mit einer optimalen Lösung wieder auftauchen. Im Wohnbereich gibt es in Europa längst «typische» Lösungen für ähnliche Fragestellungen. Stapelt man einfach gleiche Etagen übereinander, dann wurden die Hausaufgaben nicht gemacht, oder der Architekt überhaupt weggelassen. Hier in Amsterdam hat der Architekt sehr schön realisiert, dass die Sockelzone eine solche sein soll und sie auch optimiert: Wer in den Garten will, möchte nicht gerade über seinem Sitzplatz die Ohren des Nachbarn haben. Also macht er hier eine zweistöckige Maisonettewohnung, in der es sich zudem wie in einem Einfamilienhaus lebt. Darüber folgen Familienwohnungen mit geräumigen Balkonzonen. Den oberen Abschluss feiern die Attikawohnungen. Die Mehrkosten sind praktisch null, der Mehrwert riesig. Innerhalb der individuellen Gärten dieser Hofrandbebauung teilen alle zusammen einen grünen Innenhof. Was zusätzlich noch glücklich macht, ist die Abstufung von Privat über Halbprivat zu Öffentlich.
Für Zürich gesprochen: In jeder Bauzone lässt sich ein Optimum erarbeiten. Das braucht die Architekten. Diese Qualität müssen wir verlangen, denn sie macht unsere Zivilisation.