Der urbane Flachbau (5-6 Etagen) im Vergleich mit dem Hochhaus:
- Mit zunehmender Anzahl Etagen geht der Kontakt mit dem Quartier verloren.
- Mit zunehmender Anzahl Etagen gehen Kinder nicht mehr allein zum Spielplatz.
- Mit zunehmender Anzahl gestapelter Wohnungen tritt Anonymität ein.
- Ab einer gewissen Anzahl Etagen tritt der «Hors-Sol»-Zustand ein.
«zuerivitruv» konnte den Sachverhalt hautnah in der Vorstadt Tor Bella Monaca in Rom erleben: Beim Hochhaus (1 Eingang für die grosse Wohnungszahl) waren die Klingelpaneele eingeschlagen. Bei einer Reihe von 5 Wohnhäusern (5 Eingänge zu wenig Wohnungen) nicht.
Der amerikanische Architekt und Soziologe Oscar Newman berichtete bereits 1972 über den Zusammenhang zwischen Gebäudehöhe und Lebensqualität. Dazu beschrieb er u.a. die verzweifelte Aktion der New York Housing Authority in einer Hochhaussiedlung auf Manhattan: Jede Küche wurde mit einem kleinen TV und Mikrofon ausgestattet. Damit konnte die Mutter dem fernen Kind unten auf der Erde Instruktionen durchsagen. Das Resultat: Lautsprechergebrüll und erschreckte Kinder. Die Übung ist längst abgebrochen und die falsche Bauform für Menschen produziert weiterhin Probleme. Stadtplanung darf keine falschen Bauformen zulassen. Müsste wir nicht bald über Sinn und Unsinn der zu grossen Zürcher Hochhauszonen sprechen? Wie wollen wir leben, welche Zivilisation wünschen wir uns: In Anonymität gestapelt, oder im glücklichen Zusammenhang von Wohnung und Quartier?