Die innere Verdichtung

Wir erleben hier am Röntgenplatz eine spannende Geschichte. Durch Abbruch eines Bahndamms und die Verlegung der Geleise auf die Viaduktbögen wurde um 1900 Platz zur Errichtung von genossenschaftlichen Siedlungen frei. Die Genossenschaft BEP (Bundespersonal) hat im letzten Jahrzehnt das weitere Schicksal ihres hundertjährigen «Roten Hofes» wieder in die Hand genommen. Durch Entfernung eines Hofgebäudes und neue Innenfassaden wurde der Hof ent-düstert. Heute erleben wir in seinem Schutz schon auffallend jung velofahrende und miteinander spielende Kinder. Die neu aus Holz errichtete «Multifunktionspergola» bietet ihnen weiteren Bewegungsraum und den Erwachsenen Anlass sich zu treffen und auszuhelfen. «zuerivitruv» kannte den Roten Hof mit seinem prägnanten Rundtor schon lange. Doch als er im letzten Jahr unbemerkt hineinschlüpfte, war er von dem grossartigen Lebensraum im Inneren überwältigt. Das von der Stadt immer noch geförderte Hors-Sol-Wohnen im Hochhaus kann nichts davon bieten.

Der Vorbau einer neuen Innenfassade ermöglicht, grössere Grundrisse, Balkone und mehr Vielfalt im Wohnungsangebot, das sich vor 100 Jahren auf 3 1/2 Zimmer- Wohnungen beschränkte. Heute herrschen Familien- und Kleinwohnungen vor.

Wenn sich kluge Köpfe hinter bestehendes Stadtgewebe machen, gehen plötzlich erstaunlich viele Türen auf! Hier könnte eine neue Zürcher Bautradition entstehen – eine neue Volonté Générale.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert