Wir kommen nicht darum herum, auf der klimagerechten Spur weiterzufahren. Das heisst, laufend Emissionen reduzieren, aber auch das Auffangen der bereits eingetretenen Erwärmung in der Stadt. «zuerivitruv» setzt auf kluge Optimierung der Lebensart. Wieder in obiger Aufteilung bedeutet das «all business is local» – im Quartier einkaufen. Es gibt bereits «Migrolinos», die sich zu den schon bestehenden Auslagen für Gemüse und Früchte gesellen. Mit fussläufiger Erreichbarkeit entfällt der Motor. Die Fahrt ins Verkehrsgewühl der Einkaufszentren im Glattal ist nicht mehr Teil des Lebens und die Verwurzelung im Quartier wird besser.
Der andere Zweig, das Auffangen der Erwärmung, heisst Orte der Stadt klimatisch verbessern und neue schaffen. Z.B. wartet das überbreite Trottoir entlang der Rämistrasse (unsere Ringstrasse) seit der Fertigstellung des steinernen Chipperfield-Baus auf den Schatten von Alleebäumen. Die europäischen Städte haben aus der Zeit der Befestigungsanlagen Ringstrassen mit Alleen geschaffen. Das soeben Gesagte ruft nach einem Konzept für Baumpflanzungen. Macht man Gewässer zugänglich, kommt bewegte Luft. Weil die Stadt (!!!) und die meisten politischen Parteien im letzten Jahr die Uferschutzinitiative bekämpft haben, ist der Limmatraum momentan ohne Perspektive.
Würde man auf die weitere Wuhanisierung mit Hochhäusern verzichten, könnten sich die im Zürcher Sommer stets spärlichen Lüfte ebenmässig überallhin verteilen. Ist der Strassenraum mit tiefwurzelnden Grossbäumen versehen und bilden diese zusammen mit ähnlich hohen Gebäuden ein Stadtgewebe, erhielten wir einen resilienten Stadtkörper. Klar ist auch, dass solch umfassende Ziele mit Amtsverzettelung nicht zu erreichen sind. Es braucht dazu «Volonté Générale» im Stadtrat. «zuerivitruv» sieht diese Zeilen als Anregung für die nächsten 20 Jahre.