Hier ein besinnlicher Gedanke zur Adventszeit: Der Luftraum über der Stadt bewegt täglich unser Gemüt. Jetzt drückend, prächtig im Herbst und heiter im hellen Laub des Frühlings. Die Mulde des offenen Gletschertals ist die darunter liegende Gegenform der Stadt. Hügelzüge und der See sind die täglich sichtbaren Geschenke. In zeitlicher Hinsicht erstreckt sich die Metamorphose des Stadtgemäldes vom kompakten ummauerten Stadtkörper des Mittelalters über die um die vorletzte Jahrhundertwende prächtig gesetzten baulichen Akzente (Haus Metropol etc.) verbunden mit dem Ausgreifen zum See durch Quaianlagen bis zum eingestreuten Stoppelfeld der Hochhäuser von heute.
Aus der empfindsamen Volksseele heraus wenig verständlich sind diese um 2001 unbedarft über die halbe Stadt geworfenen Hochhausgebiete. Erstens viel zu gross und zweitens oft geradezu grotesk platziert: Die Tramdepôt-Hochhäuser üben jetzt ihr Zerstörungswerk auf alle Zeiten aus (Posting vom 30. September 2024).
Die Aufgabe der heute lebenden Generation ist es, sich mit diesem missglückten Erbe der jüngsten Zeit herumzuschlagen. Die Revision der Hochhausrichtlinien ist in Beratung. Der gegenwärtige noch vorherrschende Ton ist: «so tun wie wenn alles in Ordnung wäre» und noch schlimmer: «im Missglückten verstärkt fortfahren». Nur kein schmerzvolles Aufwachen, nur keine tapfere Bilanz. Doch nur eine solche Einsicht erlaubt die Formulierung eines zeitgemässen Städtebaus in unserer einmaligen Topografie und in unserer Zeit mit den Anforderungen aus Verdichtung/Energie/Klima/CO2». Die Theorie zu Letzterem haben wir ja schon im Posting mit dem Pixelbild vom 18. November kennengelernt.