Gestaltungsplan Thurgauerstrasse und sein Vorbild

«zuerivitruv» war nachlässig und entschuldigt sich: Beim sympathischen Beispiel im vorletzten Posting handelt es sich um die Überbauung «Brahmshof» nahe der Badenerstrasse. 

Die starre Aufreihung von Hochhäusern und die Geschlossenheit des langen Riegels im Gestaltungsplan Thurgauerstrasse – woher kommen sie? «zuerivitruv» ist aus Insiderkreisen zu Ohren gekommen, dass das Vorbild in «Meudon-la-Forêt» zu suchen sei. Realisiert 1960 in der Banlieue von Paris. Frage: sind das die richtigen Baumuster für ein Zürcher Wohnquartier im 21. Jahrhundert?

Vergleichen Sie die Bilder: oben die Volumetrik des Gestaltungsplans Thurgauerstrasse, unten diejenige von Meudon-la-Forêt. 

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Pushmeldung Politik

«zuerivitruv» unterbricht seine Berichterstattung und weist mit grosser Freude auf den Artikel von Gemeinderätin Gabriele Kisker im heutigen Tagblatt der Stadt Zürich hin. Kisker ist Architektin und Juristin und befasst sich jeweils eingehend mit den Baufragen der Stadt Zürich. Im Fall der Thurgauerstrasse beklagt sie u.a. die starre Setzung von Hochhaussilhouetten und die mangelnde Einordnung im Quartier Seebach. Die Anforderungen «zukunftweisend» und «lebenswert» seien nicht erfüllt. 

Lesen Sie selbst auf Seite 50 des Tagblatts.
NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

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Haus und Umfeld

Macht eine Stadt eine Siedlung, denkt sie an ihre Kinder. Sollen Wohnbaugenossenschaften zum Zug kommen, umso mehr. Bewegung ist das Wichtigste. Da stört, wenn in der Wohnung schon bald die nächste Wand kommt. Es braucht den Auslauf nach draussen. Wasser, Büsche, Bäume, Fangis und Trottinett. Freiheitsdrang im überschaubaren Aussenraum macht die Qualität. Man muss die Kinder lassen können, Vertrauen haben. Geht das am Fuss der Hochhäuser an der Thurgauerstrasse? Ein Hochhaus ist nichts anderes als eine lange Hauszeile, die aufgestellt ist und weit unten für die sehr vielen Bewohner den einzigen Eingang hat. Die Hauszeile- oder Gruppe hingegen weist ein Vielfaches von Eingängen für eine kleine Zahl von Bewohnern auf. Das lässt ein Erkennen der Nachbarn zu. Es gibt eine Gruppierung und den Sichtbezug zur Küche und zum Balkon. Der Garten und der Spielplatz ist über die Treppe erreichbar. Nur so entsteht wertvoller Lebensraum für die ganze Familie. 

Das ist das Einmaleins der Soziologie: Hochhäuser eignen sich nicht für Familien.

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RESET an der Thurgauerstrasse

Links das bekannte Bild des ersten von 5 Wohnsilos im Projekt Thurgauerstrasse. Es zeigt im unteren Sektor A die lebbare Zone mit einem Bezug zu Umgebung, Nachbarschaft und Quartier. In den restlichen 20 Etagen darüber herrscht Eingesperrtsein. Im rechten Bildteil hat der dänische Architekt Jan Gehl graphisch dargestellt, was er für das Wohnen in der Stadt fordert: Baum, Haus und Nachbarschaft im Zusammenhang. Leben drinnen und freie Bewegung draussen ergänzen sich und sind Bedingung für ein erfreuliches Aufwachsen von Kindern und das Begegnen der Generationen.

Es braucht einen RESET an der Thurgauerstrasse. 
NEIN zu Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

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Familien kasernieren?

Nach der Klage über die stadträtlichen Fake News bezüglich dem Gestaltungsplan Thurgauerstrasse zurück zum Projekt selbst: Die von den Behörden schon vor Jahren konzipierte Wohnsiedlung möchte die etwa 2000 Bewohner auf technokratische Art in wenigen, aber umso grösseren und anonymeren Blöcken unterbringen. 

Schauen wir uns das erste der 5 Hochhäuser einmal pars pro toto an: Das Bild zeigt die etwa 24 Etagen die sich bis auf schwindelnde 70 Meter hinauf türmen. Zweifach schraffiert ist der Bereich wo Familien noch in Erreichbarkeit des Wohnumfeldes wohnen können. Nehmen wir noch 1 Etage (einfach schraffiert) dazu. Dann ist aber Schluss mit gutem Familienwohnen, denn der Spielplatz und die KollegInnen sind ohne Lift ausser Reichweite. 

Im Hochhaus macht die Familienzone nur 1/6 bis 1/8 seiner Höhe aus. Was soll denn im grossen Rest passieren? Und das in allen 5 Hochhäusern? 80% der gigantischen Bebauung ist damit nicht familientauglich! Wie geht das zusammen mit dem Willen, gemeinnützig für Genossenschaften zu bauen? Es erstaunt nicht, dass von einem nie an die Öffentlichkeit gelangten Brief gemunkelt wird, in dem die Genossenschaften Stadtrat Odermatt mitgeteilt haben, dass sie an Hochhäusern nicht interessiert seien.

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Fake News?

Stadtrat André Odermatts Aussagen zum Projekt Thurgauerstrasse, hat der langjährige Alt-Gemeinderat Niklaus Scherr als «Märlistunde bei André» bezeichnet. Und Odermatt ist damit auf allen möglichen Kanälen präsent. Ein Überblick:

Die Hochhauswohnungen seien bezahlbar: Effektiv sind Hochhäuser 20-30% teurer in Erstellung und auch im Betrieb. Es ergeben sich keine günstige Wohnungen.

Diese Hochhaussiedlung bringe uns der 2000-Watt-Gesellschaft näher: Effektiv ist der 2000-Wattt-Standart gerade mit Hochhäusern nicht erreichbar. Der Verbrauch von grauer Energie in der Erstellung ist zu gross. Zudem vermindern zusätzliche Treppenhäuser und die Liftbatterien den Anteil an Wohnfläche.

Es soll ein neuer attraktiver Stadtteil entstehen: Ist eine Aufreihung von 5 Hochhäusern entlang einer Ausfallstrasse attraktiv?

Man komme dem Drittelsziel von Genossenschaftswohnungen näher: Das Alternativprojekt von Prof. Jürg Sulzer erreicht das selbe Ziel mit familiengerechten um Höfe gruppierten Bauten. Ab der 4. Etage ist Schluss mit Familienwohnen. Was soll in den restlichen 17 bis 20 Etagen geschehen?

Es werde ein Beitrag zum Stadtklima geleistet: Die 5 Hochhäuser überragen den Gebäudehorizont und setzen dem Luftaustausch durch Winde ein Strömungshindernis entgegen. Die Hochhäuser überragen auch den Horizont der Grossbäume und heizen sich deshalb auf.

«zuerivitruv» möchte nicht weiter gehen, stellt aber fest, dass die odermattsche Argumentation versucht, die Mängel zu überdecken und damit den Tatbestand eines völlig veralteten Projekts nach Mustern aus dem letzten Jahrhundert.

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Zeugen von rücksichtsloser und dilettantischer Verdichtung vorzeigen?

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Wir haben eine der schönsten Autozufahrten Europas: entlang dem See auf der Seite von Wollishofen. Die Thurgauerstrasse – der Name sagt es schon – erschliesst die Stadt von Norden her. Das könnte auch dem per Flugzeug angereisten Gast von Zürich passieren. Soll er künftig nach der Erstellung der 5 Wohnsilos an der Thurgauerstrasse denken: «oh jeh – auch die Zürcher haben jetzt eine triste Banlieue»?. Im Foto des Stadtmodells ist die Strasse sichtbar: stellen Sie sich am Steuer vor.

Genügt es nicht, wenn bereits die Ankunft per Bahn für den Touristen ausserordentlich hässlich ist? Von Bern her an Schlieren vorbei, von Oerlikon nach dem Tunnel? Wollen wir nicht lieber «schöne Quartiere» zeigen? – und bewohnen?

Toll: Die SchweizerInnen können immerhin noch abstimmen: Deshalb am 29. November NEIN zum Gestaltungsplan «Thurgauerstrasse»

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Lift abhängig

Das Hochbaudepartement schlägt an der Thurgauerstrasse auf der letzten grossen Landreserve der Stadt Zürich massenhaft liftabhängiges Wohnen in einer Reihe von 5 Hochhäusern vor. Öffentlicher Besitz und Steuergelder sollen dafür verwendet werden. Das Projekt hat schon einen langen Weg hinter sich und war stets umstritten. Dank einer Initiative aus dem Quartier Seebach kommt das stadtweit erfolgreiche Referendum am 29. November zur Abstimmung.

Eine unter vielen anderen sich stellenden Fragen: Ist es heute noch sinnvoll en Masse und für Genossenschaften total liftabhängige Familienwohnungen zu erstellten? Schon ab der 3. Etage wird üblicherweise Lift gefahren. Die 5 Wohntürme sind der Reihe nach 70, 60, 30, 60 und 30 Meter hoch. Für 1 Etage werden etwa 3 Meter eingesetzt. Das macht also den Grossteil der Wohnungen auf den 10 bis 23 Etagen liftabhängig.

Man darf sagen, dass hier auf wertvollem städtischem Land massenhaft «Liftwohnungen» in anonymen Hochhäusern erstellt werden sollen. Das kann nicht im öffentlichen Interesse sein.

Bekanntlich haben Quartierbewohner ein besseres Projekt ausarbeiten lassen. Es stammt vom Professor für Städtebau Jürg Sulzer und wurde noch im letzten Jahr vorgestellt. Deshalb: NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

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