Silo wohnen ist Unglück

«zuerivitruv» stellt diese klaren Worte in den Raum, weil die Abstimmungsunterlagen für den «Gestaltungsplan Thurgauerstrasse» bereits eingetroffen sind.

Silowohnen bringt Unglück über die europäische Stadt. Der damalige Bestseller «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» hat das noch im letzten Jahrhundert deutlich anhand der Berliner Hochhaussiedlung «Gropiusstadt» ausgeführt. Wir erinnern uns auch an die Banlieue-Unruhen in Parisvon 2005. Die Anonymität solcher Grossprojekte und das In-die-Höhe-Stapeln ist kein Rezept für die Behausung von Menschen. Die Aufschichtung entfremdet vom natürlichen Erlebnisumfeld: Kinder entbehren der natürlichen Sozialisierung und haben zu wenig Bewegung. Den Wohnbauprojekten mit Hochhäusern war kein Erfolg beschieden. Einige davon sind abgebrochen worden: u.a. «La Cité des 4000» in Paris und «Pruitt Igoe» in St. Louis. Die Bilder seiner spektakulären Sprengung gingen 1974 um die Welt. 

Ist es nach dieser Vorgeschichte sinnvoll, jetzt auch in Zürich noch 5 solcher Wohntürme zu bauen? Und ist es sinnvoll, wenn diese für Wohnbaugenossenschaften mit vielen Kindern errichtet werden? 

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Achtung! Banlieue an der Turgauerstrasse

«zuerivitruv» muss die Reihe über Stadt & Grün nach Nr. 4 unterbrechen, denn die Abstimmungscouverts über den Gestaltungsplan Thurgauerstrasse in Zürichs Norden sind eingetroffen.

Die Vorlage aus dem Zürcher Hochbaudepartement ist genauer unter die Lupe zu nehmen. Unter dem Titel von Verdichtung und Wohnungsbau soll da ein zweifelhaftes, veraltetes und umstrittenes Projekt doch noch durchgedrückt werden. Die Gefahr ist gross, denn Wohnungsbau wird an der Urne gerne einmal blind abgesegnet. Doch hier handelt es sich um ein Referendum, das erfolgreich ergriffen worden ist. Schon das lässt aufhorchen. Was nicht zur Stadt Zürich passt, muss abgelehnt werden: rücksichtslose Verdichtung, anonyme Massenunterbringung in Wohnsilos und, wie die Bilder zeigen, ein rücksichtsloser Massstabssprung im Stadtgewebe.

Mehr dazu in den nächsten Postings.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Stadt und Grün 4

Wenn der Plafonds des Häusermeers durchstochen wird, geschieht etwas. Die Volumen schiessen auf und verdecken die ferner liegenden Horizonte, die zur Stadtkulisse gehören. Die Einheit von Stadt und ihrer Landschaft ist hin. Ebenso die Fernsicht und damit der freie Atem der Seele. Die Wenigsten Täter und Behörden haben das je überlegt. Die Hochhausrichtlinien wurden denn auch nie zur sorgfältigen Platzierung von Hochhäusern im Stadtgewebe genutzt. Die Richtlinien sind vielmehr zum Freipass für Hochhäuser geworden. Damit haben sie das jetzt entstandene Stoppelfeld zwischen den Zürcher Hügelzügen erzeugt. Die Kommandobrücke im Hochbaudepartement hat versagt.

• Die Fernsicht ist weg
• Die Hochhäuser haben den Baumhorizont verschluckt
• Die Versteinerung schreitet fort
• Die Hitzeinseln wachsen

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Stadt und Grün 3

Wir haben letztes Mal gesagt, dass wir sehen wollen, was geschieht, wenn ein einzelnes Gebäude den Baumhorizont und das Häusermeer überragt. Hier ist es: Das Frauenspital, das 1974 zum Ärgernis wurde und immer noch ist. Genauso, wie die Tour Montparnasse in Paris: ein Langzeitschaden. Rechts davon erhebt sich gegen den Schweizerfahnen des Utoschlosses hin ein langes Institutsgebäude mit Glasfassade. Wer hingeht, sieht, dass es im Hang gerade oberhalb des Gloriaranks viel zu hoch geraten ist. Das zeigt auch, dass das Stadtbild einiges vertragen kann. Doch mit dem Frauenspital wurde es gesprengt. Der Schaden ist permanent. Auch Grossbäume haben da keine Chance mehr.

Vergessen wir nicht: Stadtbild ist Allgemeingut.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Stadt und Grün 2

«zuerivitruv» dankt «hellozuerich»: Es gibt kaum ein besseres Bild, um das wohltuende Gleichgewicht zwischen Grossbäumen und Gebäuden der mitteleuropäischen Stadt in Zürich zu zeigen. Einmal dominieren am Sechseläutenplatz die stolzen Bauten, einmal auf der hohen Promenade die stattlichen Bäume. Daraus ist Städtebau und Stadtgestaltung geworden, denn die schönen Exemplare bekrönen einen kleinen Grat in der Topografie von Zürich: die hohe Promenade mit Aussicht auf den See. Nach einem Abschwung am Zeltweg geht es sanft im Takt von Haus und Baum den Hang hinauf in die Quartiere Hottingen und Hirslanden.

Das alles mochte bisher so gewöhnlich erscheinen, dass wir es selbst nicht mehr bemerkten. Doch heute, mit der Klimaerwärmung, kommt dieser Errungenschaft plötzlich wieder grösste Bedeutung zu. Diese kluge gewachsene Struktur kontrastiert mit der panikartigen «Zementierung», die jetzt vom Hochbaudepartement vorangetrieben wird. Wir werden später zeigen, was geschieht, wenn statt der Bäume nur noch die Gebäude in die Höhe treiben.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Stadt und Grün

Ab und zu macht auch «zuerivitruv» die kleine Rundfahrt auf dem See. Die Erkenntnisse passen perfekt unter den neuen Arbeitstitel «Stadt & Grün». Ist die europäische Stadt schön in die Grün-Wolle der hohen Bäume gepackt, sind oft nur die vordersten Ränder sichtbar. Ganze Quartiere verschwinden dahinter. Hier ist es das Seefeld. Weit oben ist rechts die Kirche Witikon sichtbar. So lieben wir unsere Stadt. Ästhetik, Stadt und ihr Klima stimmen. Wir fahren weiter mit dem Thema, bevor wir zeigen; wie das ganze Gleichgewicht abstürzen kann, wenn niemand zur Stadt schaut. «zuerivitruv» wird aber auch zeigen, wie neu gebaut werden kann, ohne das Stadtbild zu zerstören.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

In der «Wolle»

Nicht zuletzt nach der NZZ-Zukunftsdebatte «Perspektive 2040: Soll Zürich weiter wachsen?» vom 30. Oktober 2020 wendet sich «zuerivitruv» dem Zukunftsthema Stadt & Grün zu. Besonders beeindruckt hat die Referentin und Landschaftsarchitektin Martina Voser. Was «zuerivitruv» schon klar war, wird jetzt noch viel klarer: Wir müssen in der (europäischen) Stadt das Häusermeer zusammen mit dem Grün von Anlagen und Grossbäumen sehen. Klimatisch wird es mit den Städten nur so weitergehen können.

Von dieser Zukunftsvorstellung kann man nicht weiter entfernt sein als die gegenwärtigen Projekte der Stadt Zürich: Die Siedlung Letzi, die Gigatürme am Hardturm und neu zu Abstimmung Ende November vorliegend: Thurgauerstrasse-West mit gleich 5 Wohnsilos in Reihe! Zu viel Versteinerung auf den Grundstücken, zu grosse Erhebung über den Horizont der schattenspendenden Bäume. Da wird eine panikartige Verdichtung betrieben, die an Stadtklima und Wohnqualität vorbei geht.

Zum Start erlaubt sich «zuerivitruv» ein optimistisch stimmendes Bild aus dem Fundus von «visitzurich» zu entnehmen: Eine gute mitteleuropäische Stadt – und Zürich gehört dazu – versinkt genüsslich in der «Wolle» von vielen Grossbäumen.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich

Bett vor dem Kopf

«zuerivitruv» weist darauf hin, dass wir diese Bretter vor dem Kopf den Hochhausrichtlinien aus dem Jahrt 2001 verdanken. Seit 1 ½ Jahren brütet das Hochbaudepartement jetzt zusammen mit Experten über dessen Revision. Paris ist stolz auf seinen offenen Himmel, der die Seele atmen lässt, Grosszügigkeit verströmt und Überblick gewährt. Wir wollen den See, die nahen Hügelzüge und auch die fernen Alpen weiterhin erleben können.

Zwischen Türmen kriechen und in deren Wildwuchs ertrinken, das ist keine europäische Lösung. Die Städte haben Geschichte und die Stadtbilder sind zu schön um mit Gewalt wahllos aufgebrochen zu werden. Es fragt sich, ob das offizielle Zürich noch eine würdige Lösung findet. Schreiten wir deshalb als Bürgerschaft zur Tat: Am 29. November können 5 Wohnsilos an der nächsten Volksabstimmung abgelehnt werden. Engagierte Bürger haben das Referendum erkämpft und öffnen den Weg zu einer besseren Lösung ohne die rücksichtslose Verdichtung durch Hochhäuser. Ein Vorschlag dazu wurde bereits im letzten Jahr publiziert. Darum: Nein zum verfehlten Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich