Ostern

Wir schätzen schöne Quartiere – das soll Thema zu Ostern sein. In Zürich sind die neuen Quartiere (oft in Hanglagen) ab 1883 durch Pläne sehr schön angelegter Rampenstrassen definiert. Verfasser war Stadtingenieur Viktor Wenner, in Neapel aufgewachsen. Von diesem Gestaltungswillen sind auch die Gebäude erfasst. Sie reflektieren oft ihre Stellung in der Reihe der Hauszeile, oder an der Ecke einer Einmündung. Sie verhalten sich wie Menschen: die Geste resultiert aus der Stellung an der Bar, im Foyer der Oper oder im Versammlungssaal. Heute können wir nur staunen, wie geschickt sich Gebäude den Situationen im jeweils neuen Wohnquartier bemächtigt haben. «Freudvoll» würden wir sagen. Mit den Bildern fokussieren wir in Unterstrass auf die Scheuchzerstrasse. Bei der spitzwinkligen Einmündung der Turner- in die Scheuchzerstrasse hat die Stadt im Überbauungs- und Parzellenplan ein dreieckiges Pärklein mit ein paar Bäumen vorgegeben. Ein Doppelbau mit identischen Winkelhäusern definiert die Platzfront zwischen beiden Strassen. Das ist eine Komposition aus öffentlicher Anlage, der Starassen und der privaten Bebauung. Man könnte diese Kunst den «kleinen Städtebau» nennen. Bergseits macht ein kleiner Laden Sandwiches, was über Mittag für belegte Brote und Bänke sorgt.

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