Hitzeinsel wächst

In einem Posting des letzten Sommers wurde diese Karte mit bestehenden Hitzeinseln neueren Datums und derjenigen der eventuell kommenden Fussballtürme und des Stadions auf dem Hardturmareal bereits einmal gezeigt. Ausgerechnet dort wo die Hitzeinsel des Gleisfelds der SBB mit seiner grössten Breite ins Stadtgewebe dringt, sollten Pärke oder zumindest stark durchgrünte Quartiere für einen Ausgleich sorgen. Mit der Wohnsiedlung «Letzi» wird diese Klimastrategie zum vierten Mal verletzt. Für die Bebauung «Letzi» sollen Steuergelder aufgewendet werden. «Letzi» ist die lange Parzelle rechts und südlich (unten) des Gleisfelds.

Die bereits nach wenigen Monaten notwendige Ergänzung der Hitzekarte führt uns vor Augen, mit welch gnadenlosem Tempo das Hochbaudepartement in der falschen Richtung unterwegs ist.

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Gelb & Violett

Es ist nicht harmlos, Kinder in Hochhäuser zu sperren. Ist es harmlos Seniorinnen und Senioren in einsamer Höhe abzusondern? «zuerivitruv» hat zu dieser Frage in den kürzlich platzierten Postings die Farbkombination gelb / violett verwendet. Gelb zeigt 3-4 Etagen, die noch «erdverbunden» sind und alles darüber in Violett als «abgehoben».

Nach der Zweifarbenanalyse der Thurgauerstrasse ist hier die Wohnsiedlung «Letzi» in diesem Farbcode dargestellt. Im Vordergrund der Seniorenturm mit 20 abgehobenen Etagen, dahinter die kinderreichen Familien mit 4 solchen.

Zur Höhe des Seniorenturms: 70 Meter. Zum Vergleich das City-Haus an der Sihlporte: 50 Meter. Was meint die Bevölkerung zu diesem Eingriff ins Stadtbild? Das Stadtbild ist Allgemeingut.

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Den eigenen Augen trauen?

Ob «zuerivitruv» wohl eine neue Brille kaufen muss? Kürzlich hat der Gemeinderat der Stadt Zürich Pläne für die Wohnsiedlung Letzi direkt am Südufer des Gleisfelds der SBB in Altstetten genehmigt.

Kaum zu glauben: Wieder aufgetürmte, dem Wohnumfeld entrissene Wohnungen. Ausdrücklich dabei: Die Stiftung für kinderreiche Familien. Ebenso verfehlt: die im Turm hochgestapelten Alterswohnungen. Im Bild links das Gleisfeld, rechts die Hohlstrasse.

Kinder vereinsamen abseits der Spielplätze und Senioren und Seniorinnen werden vom Lebensstrom abgesondert und aufgetürmt. Das absurde technokratische Projekt zeigt erneut auf, wohin die unmenschliche Verdichtungspolitik des Hochbaudepartements der Stadt Zürich zielt. 

In der noch laufenden Abstimmung über den Gestaltungsplan Thurgauerstrasse kann zu dieser verfehlten Politik NEIN gesagt werden.

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Fehlplanung Thurgauerstrasse stoppen

Solche Modelle beeindrucken bezüglich der effektiven Grösse nie. «zuerivitruv» hat deshalb die Etagen eingezeichnet, um diese kolossale Titanic ein wenig spürbar zu machen.

«zuerivitruv» lehnt eine solche Verdichtung nach technokratischem Banlieue-Rezept aus Gründen der Menschlichkeit ab.

Ein NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse macht den Weg frei für eine bessere Lösung.

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Massenunterbringung oder gut geplantes Quartier?

Zürich will den Anteil der Genossenschaftswohnungen erhöhen. Das ist der Auftrag des Volkes. Genossenschaftswohnen ist mehrheitlich Familienwohnen. Genossenschaften wollen diese vorteilhaft behausen und haben grosse Erfahrung darin. 4 Etagen sind 8 Treppenfluchten, 3 Etagen 6. Hier liegen die Limiten für die Erreichbarkeit von Spielplatz und Aussenraum. Der Mensch ist ein Sozialwesen. Zum Aufwachsen sind Geschosszahlen, die über das Genannte hinausgehen, eine Einschränkung der freien Bewegung. Das europäische Leitbild vom Aufwachsen in Kontakt mit der Umgebung und mit viel Anregung ist in Gefahr. An der Expo 1964 wurden traurige Augen von Kindern auf dem Rücksitz des Autos beklagt. Sollen es bei der nächsten Expo traurige Augen von Kindern sein, die im Hochhaus vereinsamt sind?

Mit den 10 – 24 Etagen der fünf Hochhäuser würden wir an der Thurgauerstrasse eine schlechte Siedlung für 2000 Bewohner bauen. Die Frage ist nur, wie viele Generationen durch diese eingeschränkte Wohnform geschädigt werden sollen, bevor sie, wie im Ausland schon geschehen, wieder abgebrochen wird. 

Die Bezeichnung «Wohnsilo» kommt nicht von nichts. Dein / Ihr NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse öffnet den Weg zu einem menschengerechten Projekt.

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Der Lebensraum der Kinder

Die Spielkonsole kann überall zum Einsatz kommen. Der Spielplatz oder noch besser, das interessante Umfeld ist erdgebunden. Alle bewegen sich auf dieser gemeinsamen Plattform, ob in der Ebene, oder gestuft am Hang. Die Begegnung findet hier zufällig und ungebunden in Offenheit statt. Je kleiner die Kinder, desto eher braucht es eine Eingrenzung und den Sichtkontakt mit der Wohnung.

Das ist die soziologische Grundlage für den Bau von Familienwohnungen. Nur der gelbe Teil der Wohnsilos im Projekt «Thurgauerstrasse» erfüllt diese grundlegende Bedingung. Das ist 1/7 der Wohnetagen x 5 Türme! Der grosse Rest von 7/8 bedeutet nachteilige Lebensbedingungen für Familien mit Kindern.

Echec total!

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Spielplatz oder Spielkonsole?

Das ist die Frage. Spielplatz erreichbar oder nicht. Die Konsole ist wirklich bequemer für Kind und Eltern, wenn sie künftig im 20. Stock in einem der Hochhäuser der Gross-Überbauung an der Thurgauerstrasse wohnen werden. Wie kommt «zuerivitruv» auf solche Gedanken?: Um 1970 gab es an der ETH Soziologiekurse von Lucius Burckhardt. Und im Entwurfskurs sei zu hören gewesen, dass der Architekt die Aufgabe habe, das Ambiente des Menschen zu verbessern. Quasi ein hippokratischer Eid für Architekten. Der Mediziner rettet das Leben, der Architekt formt es.

Fünfzig Jahre später müsste es die Aufgabe des Architekten sein, dem Kind die leichte Zugänglichkeit des Spielplatzes zu garantieren. Das Leben hat Vorrang vor Planungsspielen von kalten Technokraten. Deshalb: NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

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