Der Stadthorizont geht alle etwas an

Wenn wir schon bei Placement-Türmen und unserer Stadtsilhouette sind: «zuerivitruv» hat das visuelle und damit verbunden das seelische Klima untersucht und im Bild zur Darstellung gebracht. Wie Sie sehen, sind die seit 2002 heranwachsenden Placement-Türme nicht harmlos. Wir werden (lebend) eingemauert. Die Vulcano-Türme in der linken Bildhälfte.

Ist es in unserem Sinn, die sanften Silhouetten, die Zürich mit seinem Gletschertal geboten werden,  zuzuklittern? Wollen wir Ameisen zwischen Wänden und Türmen werden und den weiten Himmel verlieren? «zuerivitruv» denkt: 

  • Wir haben ein besseres Schicksal verdient, 
  • Stadtbild ist Allgemeingut.

Zürich – eine Placement -Stadt?

Das letzte Posting zeigte verschiedene Herangehensweisen an die Bebauung und Verdichtung in der Stadt: Mit Würde und dem Mieter im Sinn einerseits und als eiskaltes Placement auf Kosten der Stadt anderseits. Vergessen zu sagen hat «zuerivitruv», dass es sich bei den drei schwarzen Türmen um das Placement «Vulcano» im Stadtquartier Altstetten handelt.

Mieter findet heutzutage jedes Objekt und fast zu jedem Preis. Diese «Nische» nutzt Vulcano geschickt – wenigstens für die Gegenwart. Dass unser Hochbaudepartement solche Projekte befürwortet, statt ablehnt, kann via Google (Vulcano) eingesehen werden. Die Direktorin des Amtes für Städtebau – unsere Stadtbaumeisterin – lobte die Bebauung! Wir erkennen, woran wir sind. Wir erkennen auch, dass wir in Zürich für einen vernünftigen Städtebau kämpfen müssen. Hat die Bürgerschaft das Baugeschick in der Hand, oder soll unsere Stadt zu einer behördlich geförderten Spielwiese für Placements verkommen?

In Klammer: Im Hochschulgebiet gelang es bekanntlich einer Bürgergruppe durch rechtliche Schritte eine 600 Meter lange Wand von 50 Meter hohen Bauten so zu zivilisieren, dass sie jetzt einigermassen in die Hanglage passt. Bei der konstanten Abwesenheit von städtebaulicher Kompetenz der kantonalen und der städtischen Behörden blieb nur die private Initiative. Darf die Bürgerschaft künftig auf seinen Gemeinderat hoffen? 

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz

Bauen mit Stolz oder nur Placement?

Bis zum 1. Weltkrieg war es in Zürich selbstverständlich, mit Stolz und Dekor zu bauen. Man kann sogar von einem Wettrennen um die Gunst der Mieter sprechen. Sehen Sie sich eines der vielen Beispiele an der Ottikerstrasse im Kreis 6 an (Bild links). Dichtes Wohnen, wohlverstanden.

Die ökonomischen Bedingungen änderten sich und die frühe Moderne produzierte mit dem Neubühl in Wollishofen und dichter mit dem Hohenbühl beim Kreuzplatz Musterbeispiele der Wohnlichkeit, auch für Familien.

Unsere Gegenwart stapelt Menschen in «Placements» in die Höhe. Das sind eiskalte Anlageplatzierungen für anonymes Grosskapital. Bevorzugt wird das Hochhaus zusammen mit Bausummen von über 100 Millionen Franken. Das Bauamt ist willfährig und bewilligt pünktlich. Wenn nötig mit einem Gestaltungsplan. Städtebauliche Überlegungen gibt es keine mehr.

Es ist vorstellbar, dass das Bauamt einer zivilisierten europäischen Stadt die Grossinvestoren im Interesse der Bürgerschaft lenkt. Das hat vor bald 170 Jahren Georges Eugène Haussmann in Paris begonnen und bewiesen: Mit klugen städtebaulichen Vorgaben und Bauregeln, die in der Anwendung über Jahrzehnte höchste Qualität erzeugten.

Zürich hat seit dem Erlass der Hochhauszonen 2002 ein «Stoppelfeld» produziert, das dem Charakter seines offenen Gletschertals zuwiderläuft. «zuerivitruv» meint: Städtebau und Architektur muss wieder gewinnen, damit die Kapitalinvestitionen zum Nutzen der Stadt platziert werden.

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz

Schulanfang 2

   « Schulanfang » 2

Was denkt die Mutter? Sie hat vor fast einem Jahr an einer Orientierungsveranstaltung im Kreis 5 teilgenommen und einen Tag darauf ihren Freunden diese Zeilen per Mail übermittelt:

«Die Veranstaltung gestern war grauselig. Das Amt für Städtebau hat über irgendwelche Paragraphen und der Untergebene von Frau Gügler über Qualitäten einer Überbauung mit Ausnützungsziffer 450% geplaudert. Wir müssen uns wirklich laut wehren, damit Hochhäuser und eine unmenschliche Verdichtung nicht zum Regelfall werden.»

Bild: klimazuerich + Collage
@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz

Schulanfang

«Ich gehe jetzt in die 1. Klasse.

Wenn es so weitergeht mit Zürich, sehe ich ja bald den Uetliberg nicht mehr.»

Solche Gedanken könnte dieser Schulbub haben. Wenn es nur das Lochergut (im Hintergrund rechts der Mitte) wäre, vielleicht noch der Prime Tower als Einzelmonument. Doch wissen wir längst, dass wir uns in einem Wildwuchs befinden. Der nächste Turm neben dem Prime-Tower folgt, denn der Grossinvestor hat einen Architekturwettbewerb veranstaltet und entschieden. Die Kulissen werden sich schliessen – Vorhang zu – Ende der Landschaftsvorstellung.

Bild: klimazuerich

@hellozurich.ch

#kreis5zuerich

#kreis5

#hochhauszuerich

#stadtzürich

#zueritipp

#nextzürich

@architects_4_future_zurich

#stadtallianz

Begehrte heisse Lärmlage

Stadt und private Bauherren haben die heisse Küste «entdeckt». Die 40° C-Zone von Zürich. Nämlich das Gleisfeld an seiner breitesten Stelle. Es ist wahre Spekulation, wenn angenommen wird, dass Mieterschaften dem Lärm und der Hitze auf die Dauer widerstehen. 

Wie konnte es soweit kommen?:

Seit 2002, dem Erlass von Hochhauszonen, hat in Zürich eine Hochhausbesessenheit Behörden und gewisse Bauherrschaften erfasst. Die verlangten Eignungskriterien sind – wie diese Besetzung der Ränder des grössten Hitzefeldes u.a. zeigt – kaum je erfüllt worden. Mit der Bebauung «Letzi Turm» (Bild) möbliert bereits das dritte Wohnsiloprojekt in einer Reihe das Gleisfeld. 

«Städtebaulicher Akzent» nennt es die Bauherrschaft. Inzwischen wissen wir alle, dass Gefahr droht, wenn in Zürich von «Akzent» gesprochen wird. Wie lange noch lässt sich die Bevölkerung von «Akzenten» einmauern? 

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz

https://we.tl/t-Qy4LTvN1W2

Die BZO macht das wunderbar

An den Rändern niedrig und grün, in den Zentren hoch und dicht – das ist die Leistung der Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Zürich. Zusammen mit den Hängen, der Altstadt, dem Pavé, den Hügelzügen und dem See als Sensation genügt das als Grundlage für eine gute und schöne Stadt. Dank der Palastbautradition der Semperschüler der ETH entstanden ausserhalb der Altstadt an den neuen Strassen des 19. Jahrhunderts sehr schöne Einzelbauten. Kreditanstalt, Trülle und das Metropol an der Limmat sind Beispiele. Die Bahnhofstrasse wurde bereits mit einem Höhenplafonds ausgestattet.

Seither macht das die Bauordnung und der später hinzugekommene Zonenplan (BZO) prächtig. Das Stadtbild hat sich gut entwickelt. Daraus herausstechen durften, nach den schon vorhanden gewesenen Kirchen, die ETH 1860 und die Universität 1914 – Bauten von öffentlicher Bedeutung. Das Resultat nach den Weltkriegen: eine schöne und gut lesbare Stadt. 

Dann folgte eine gewisse Ratlosigkeit bezüglich Stadtbild und Stadtgestaltung, bis Hochhäuser 1983 per Volksabstimmung wieder aus der Innenstadt ausgeschlossen wurden. 2002 sind für sie ausserhalb dieser City im Westen und Norden Gebiete definiert worden, wo sie unter Qualitätskriterien wieder zugelassen werden können. Wie wir täglich sehen, hat das nicht funktioniert. 

Nach dem Wildwuchs von Hochhäusern in Zürich West und Nord kann die Empfehlung nur lauten: Zurück zur BZO und Wiederabschaffung der Hochhauszonen!

Bild: NZZ/Keystone 27.7.2021

@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz

Der Einzelbau und das Ganze

«A mouth full of bad teeth» war einer der Kommentare zum Bild des letzten Postings, das das Geschäftsviertel von London abbildet. «Jeder drauf los – die Behörde bewilligt alles», das ist kein nobler Ansatz, das führt zu Chaos und Hässlichkeit, wie im Bild rechts. In Städten, die auf ihr Erscheinungsbild achten, weiss man, dass das Einzelhaus allein als Baustein nicht genügt. Denn aus der Summe der Einzelbauten soll ein überzeugendes Ganzes entstehen. Es braucht noch etwas dazwischen.

Nehmen wir wieder einmal Paris als Beispiel, stellen wir fest, dass es einiges zwischen dem Einzelhaus und der Stadt braucht. Der Einzelbau ist in der Abfolge der Etagen geregelt, die Einzelbauten bewegen sich innerhalb eines Höhenplafonds, dann kommt die Reihe und mit ihrem Gegenüber der Boulevard einschliesslich Bäumen und erst mit den grossen Strichen der Boulevards ist das Stadtgewebe fertiggestrickt. Dass da auch noch das Material stimmt, ist wohl fast einmalig in der Welt. Es ist der helle, warmfarbige Kalkstein der Champagne. Bezüglich Baumaterial wollen wir aber die Städte Maltas, Bern, Ferrara, Venedig und Toulouse nicht vergessen.


@hellozurich.ch
#kreis5zuerich
#kreis5
#hochhauszuerich
#stadtzürich
#zueritipp
#nextzürich
@architects_4_future_zurich
#stadtallianz