Style is …

… a very simple way of saying complicated things » 

Nach Genf im letzten Posting folgt Athen. Beide in Europa. Der «Style» der die europäischen Städte verbindet, ist der urbane Flachbau mit seiner Dichte und mit seinem alle Vielfalt aufnehmenden Gewebe, das die wichtigen Errungenschaften der jeweiligen Stadtgeschichte herausragen lässt. In Athen die Akropolis und im Hintergrund sein «Uetliberg», der Lykabetthus. Das Stadtgewebe besteht vorwiegend aus einem sehr nutzungstoleranten Gebäudetypus, der Polykatoikia. In Paris ist es die «Haussmannienne», in London das Townhouse, das mit Crescents und Groves Grossformen im urbanen Flachbau bildet.

Alles andere ist «New York» oder heute China mit Wuhan, Chengdu und Kunming. Zürich muss sich entscheiden.

UFB – die europäische Stadtbauform

Urbaner verdichteter Flachbau ist die europäische Bauform, die Stadt und Landschaft vereint. Daraus geht auch der offene Himmel hervor, der die Topografie erlebbar macht und die Präsenz der Landschaft in der Stadt sichert. Das macht Bewohner und Besucher glücklich: Genua, Genf, Zürich?, Luzern, Thun, Marseille und Nizza.

Die grossartige Topografie macht den urbanen Flachbau besonders in der Schweiz attraktiv.

Mit dem Hochhauswildwuchs, den Stadtrat Ledergerber 2002 gestartet hat und sein Nachfolger Odermatt so «erfolgreich» weiterführt, verschenken wir in Stadt und Landschaft unser Tafelsilber.

Im Bild: Genf

Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 3

   « Die Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 3 »

Die «Allianz lebenswerte Stadtentwicklung» setzt sich, wie der Titel sagt, für eine Stadt ein, die lebenswert ist. Ein gut-europäisches Anliegen. Von den vielen Fehlleistungen der Baubehörde enttäuscht fanden Personen aus verschiedenen Stadtteilen zusammen. Das Papier, das «zuerivitruv in 3 Teilen bringt, wurde letzte Woche an die Mitglieder des Gemeinderats und der Medien versandt.

Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 2

   « Die Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 2 »

Die «Allianz lebenswerte Stadtentwicklung» setzt sich, wie der Titel sagt, für eine Stadt ein, die lebenswert ist. Ein gut-europäisches Anliegen. Von den vielen Fehlleistungen der Baubehörde enttäuscht fanden Personen aus verschiedenen Stadtteilen zusammen. Das Papier, das «zuerivitruv in 3 Teilen bringt, wurde letzte Woche an die Mitglieder des Gemeinderats und der Medien versandt.

Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 1

   « Die Allianz lebenswerte Stadtentwicklung Teil 1 »

Die «Allianz lebenswerte Stadtentwicklung» setzt sich, wie der Titel sagt, für eine Stadt ein, die lebenswert ist. Ein gut-europäisches Anliegen. Von den vielen Fehlleistungen der Baubehörde enttäuscht fanden Personen aus verschiedenen Stadtteilen zusammen. Das Papier, das «zuerivitruv in 3 Teilen bringt, wurde letzte Woche an die Mitglieder des Gemeinderats und der Medien versandt.

Krieg oder Frieden?

Als 2002 die Hochhauszonen über Zürich West und Nord geworfen wurden, konnte man noch nicht wissen, dass sich zwei Jahrzehnte später weltweit eine Änderung der städtebaulichen Leitsätze (Paradigmenwechsel) ereignen würde. Dass es ernst gilt, bezweifelt heute niemand mehr.

Die aufgeklärte Zürcher Wählerschaft fragt sich vor den Wahlen der Stadträte und des Parlaments, welche Personen den Paradigmenwechsel sehen und bejahen. Wir wissen auch, dass das bisherige Team im Hochbaudepartement bisher kaum Anstalten gemacht hat, aus den neuen Leitsätzen Baukultur zu machen. Nach wie vor werden private Hochhausprojekte und sogar solche der öffentlichen Hand portiert. Viele sind im Bau und viele in Planung: Der Wohnsilo «Tellco/Heinrichstrasse» (privat) und die beiden Wohnsilos «Depot Hard» (öffentliche Hand), die den Wipkingerpark beschatten werden, sind zwei herausgepickte Beispiele. 

Es wird noch zu viel abgebrochen, statt erneuert, oder, wie man sagt, «ertüchtigt». Bei der öffentlichen Hand sind es gegenwärtig 7 Projekte, bei den Privaten mehr.

Wollen wir den Krieg der Unzufriedenen oder den Frieden durch die gemeinsame Konzentration auf zukunftsfähige Konzepte? Wollen wir den Paradigmenwechsel annehmen und mit Freude erfinderisch werden, oder nochmals bei schlechter Laune eine Runde im Falschen aussitzen? Wollen wir die neue Ästhetik des Sanften, oder weiterhin den Raubbau an unserer Stadt? Nichts deutet bisher darauf hin, dass das bisherige Team der Stadt die Wende schaffen wird.

BZO

Hinter diesen drei Buchstaben verbergen sich die Bauregeln in unserer Stadt im schönen, offenen Gletschertal mit dem See. «Bau- und Zonenordnung» heisst das Dokument, das die Bebauung regelt. Wenn man bedenkt, dass damit die Gesamtgestalt der Stadt und die Gerechtigkeit unter den Bauakteuren und die Qualität für die darin lebende Bewohnerschaft gelenkt wird, kann die Bedeutung dieser BZO kaum überschätzt werden. 

Kern des Gerechtigkeitsaspekts ist die Ausnützungsziffer, eine Art Dichte-Koeffizient auf den Grundstücken. In ihrer Wirkung ist sie zudem Regulator der baulichen Volumetrik. Bei allen «Warzen» im Stadtbild, die uns stören, ist sie umgangen worden. Zum Beispiel beim Frauenspital 1974 und bei den meisten Hochhäusern, die irgendwo aus dem Stadtbild ragen.

Weil kaum bemerkt oder beanstandet, hat sich im Hochbaudepartement von Stadtrat André Odermatt und der Stadtbaumeisterin Katrin Gügler die Praxis eingebürgert, den Bauherren – oft Immobilienkonzernen – den Gestaltungsplan als Umgehungsinstrument anzubieten und über die BZO hinaus erhebliche Ausnützungsgeschenke zu machen. Im letzten Posting wurde Tellco/Heinrichstrasse als Beispiel dazu angeführt. 

«zuerivitruv» ist der Meinung, dass im Bauwesen nicht alle Werte über Bord geworfen werden dürfen, um Bevorzugungen von Investoren zu schaffen. Die BZO ist ein gutes Instrument der Gerechtigkeit und der Regulierung des Stadtbildes.

Bild: Zürich-Nord, Leutschenbach

Tello weibelt

Tellco aus Zug weibelt in der Nachbarschaft neben den Viaduktbögen für sein Hochhausprojekt. Warum? Tellco hat den BZO-Umgehungspfad beim Hochbaudepartement bisher erfolgreich bestanden. Die für uns alle verbindliche Bau- und Zonenordnung (BZO) ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Im Gebiet Heinrichstrasse im Kreis 5 erlaubt sie eine hohe Ausnützung von 2.3. «Gestaltungspläne» wurden vor Jahrzehnten als Planungsinstrument geschaffen, um spezielle Probleme zu lösen. Vom Amt für Hochbauten und darin enthalten, vom Amt für Städtebau, werden sie zunehmend dazu missbraucht, den Bauherren höhere Ausnutzungen zuzuschanzen. Das sogenannte «Baukollegium» gibt seine Empfehlung und im Gemeinderat findet sich erstaunlicherweise meist eine Mehrheit. In unserem Fall wird die Ausnützung des Grundstücks mit 4,5 fast verdoppelt. Das kann dann nur mit einem Hochhaus gelingen. Es käme direkt neben die ausgebauten Viaduktbögen zu stehen.

Wahlen: Wer mit den andauernden Umgehungsmanövern der BZO nicht einverstanden ist, kann ein Zeichen setzen und Stadtrat André Odermatt die Stimme nicht mehr geben.