Krieg oder Frieden?

Als 2002 die Hochhauszonen über Zürich West und Nord geworfen wurden, konnte man noch nicht wissen, dass sich zwei Jahrzehnte später weltweit eine Änderung der städtebaulichen Leitsätze (Paradigmenwechsel) ereignen würde. Dass es ernst gilt, bezweifelt heute niemand mehr.

Die aufgeklärte Zürcher Wählerschaft fragt sich vor den Wahlen der Stadträte und des Parlaments, welche Personen den Paradigmenwechsel sehen und bejahen. Wir wissen auch, dass das bisherige Team im Hochbaudepartement bisher kaum Anstalten gemacht hat, aus den neuen Leitsätzen Baukultur zu machen. Nach wie vor werden private Hochhausprojekte und sogar solche der öffentlichen Hand portiert. Viele sind im Bau und viele in Planung: Der Wohnsilo «Tellco/Heinrichstrasse» (privat) und die beiden Wohnsilos «Depot Hard» (öffentliche Hand), die den Wipkingerpark beschatten werden, sind zwei herausgepickte Beispiele. 

Es wird noch zu viel abgebrochen, statt erneuert, oder, wie man sagt, «ertüchtigt». Bei der öffentlichen Hand sind es gegenwärtig 7 Projekte, bei den Privaten mehr.

Wollen wir den Krieg der Unzufriedenen oder den Frieden durch die gemeinsame Konzentration auf zukunftsfähige Konzepte? Wollen wir den Paradigmenwechsel annehmen und mit Freude erfinderisch werden, oder nochmals bei schlechter Laune eine Runde im Falschen aussitzen? Wollen wir die neue Ästhetik des Sanften, oder weiterhin den Raubbau an unserer Stadt? Nichts deutet bisher darauf hin, dass das bisherige Team der Stadt die Wende schaffen wird.

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