Zürich verbannt Hochhäuser aus seinem Stadtbild

Der Tages-Anzeiger berichtete vom Verbot der Kreuzfahrtschiffe in der Lagune von Venedig (Bild).

«zuerivitruv» würde sehr gerne darüber berichten, dass Zürich Hochhäuser aus seinem Gletschertal verbannt hat.

Nicht nur das Stadtbild, ebenso die Kriterien Energie, Ökologie und Soziologie des Wohnens machen einen solchen Schritt längst fällig. Werden alle diese Kriterien zusammen umgesetzt, könnte man in Zürich vom zeitgemässen Paradigmenwechsel (Wechsel der Grundauffassung) sprechen. Zürich hätte seine städtebaulichen Hausaufgaben gemacht.

Davon kann im Richtplan, der im Frühling vom Gemeinderat verabschiedet wurde, leider keine Rede sein. Neben vernünftigen Festlegungen, wurde die Aufhebung der Höhenlimite für Hochhäuser und die Möglichkeit, Gruppen davon zu erstellen, beschlossen. 

Die Abstimmung kommt im November.

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BULK-on-Sea

Buchten sind oft Zierden von europäischen Städten. Zürich hatte einst Erfolg in der Verteidigung seiner ausnehmend schönen und nützlichen Bucht. Nützlich für die Freizeit dank seinen Quaianlagen aus dem Jahr 1885.

Zuviel Wucht in die Bucht hätte ein völlig überdimensioniertes Projekt des anerkannten und talentierten Architekten Raffael Moneo für ein neues Kongresshaus am See  gebracht. Das Zuviel an «Bulk»* war nicht sein Fehler. Wie schon damals üblich, hat die den Architekturwettbewerb veranstaltende Stadt Zürich das Raumprogramm völlig überladen. Das Gebäude hätte doppelte Höhe des Roten Schlosses erreicht. Das Projekt wurde 2008 abgelehnt. Ein Fall von abgelehntem Koloss, von abgelehntem «Bulk». Wie Sie auf der letzten Zeile sehen, brauchte es dazu den Einsatz der Bürgerschaft.

*Die Definition von Bulk findet sich 2 Postings zurück.

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BULK ist unangenehm

Es beginnt im Quartier, in der Quartierstrasse und überall in der Stadt, wo wir uns bewegen. Der Mensch hat erdrückende Masse von seiner Natur her nicht gerne. Sie bedrängt ihn und nimmt ihm den Überblick. Eine Stadt, die etwas auf sich hält, kümmert sich um das Wohlergehen seiner Bürger. Zürich hat seine Zügel zu Ungunsten seiner Bewohner 2002 fahren lassen, zugeschaut und nach dem sich schon lange abzeichnenden betrübliche Resultat mit dem «Stoppelfeld» in Zürich West und Nord immer noch keine Schlüsse gezogen. Der GLP gelang es im letzten Frühling sogar die Aufhebung der Höhenlimite für Hochhäuser und deren Gruppierung im Richtplan der Stadt Zürich zu verankern.

«zuerivitruv» erinnert:

  • Die Ausnützungsziffer regelt die mögliche Baumasse auf den Grundstücken in Zürich. Das Hochhaus bringt keine Verdichtung.
  • Hochhäuser sind Strömungshindernisse, die sich dem Luftaustausch und den Fallwinden entgegenstellen. Sie tragen zur Überhitzung der Innenstadt bei.
  • Hochhäuser sind bei der Erstellung und im Betrieb Energieschleudern.
  • Hochhäuser beeinträchtigen das Allgemeingut des Stadtbildes in den europäischen Städten.

«zuerivitruv» empfiehlt für unser Gletschertal ein Moratorium für Hochhäuser.


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BULK

Wir müssen unbedingt einmal über «BULK» sprechen, bevor wir auf der Schiene des Städtebaus weiterfahren. Das Wort ist englisch und bezeichnet erdrückende Masse. Das Wort ist von der emotionalen Sorte und wissenschaftlich nicht zu gebrauchen. Da wir aber Menschen sind, kommt es wieder ins Spiel. Geht es um nationale Präsenz, ist «BULK» wohl noch hinzunehmen. Denken wir dabei an unser Bundeshaus*. Geht es aber lediglich um spekulativen Büro- oder Wohnungsbau im Allgemeingut des Stadtbilds, darf BULK wohl nicht vorkommen; jedenfalls nicht in einer würdigen europäischen Stadt. Und für Zürich gesprochen: nicht in lieblicher Landschaft mit See, Hügelzügen und Alpenkranz.

* Bei Zeit und Gelegenheit wird «zuerivitruv» dessen gekonnte Einordnung trotz BULK besprechen.

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Ungeschliffener Charme

Wenn Zürich West thematisiert werden muss, wird verlegen von «ungeschliffenem Charme» gesprochen. «zuerivitruv» hat das kürzlich in einer einschlägigen Homepage gelesen. Das kann ganz gut ein Zeugnis für die zürcher Ratlosigkeit im Städtebau sein. 2002, nach dem Erlass der Hochhauszonen durch Stadtrat Elmar Ledergerber, war es vielleicht noch «sauglatt», schon mit dem ersten Hochhaus die 80 Meter-Limite um 46 Meter zu übertreffen. Damals ging es noch um die Überwindung der angeblich kochschen Blockade. Gemeint ist Stadträtin Ursula Koch, die damalige Vorsteherin des Hochbaudepartements. Falsch Gebautes ist nicht wiedergutzumachen. Ist das ein Grund, auf dieser Spur, die heute nur noch wenigen Freude macht, weiterzufahren? Wollen wir dieses fragwürdige «Stoppelfeld» der wild gesetzten Hochhäuser fortsetzen? Wollen wir, wie London, zur hässlichen Stadt werden?

Wie wäre es, angesichts des dürftigen Resultats und angesichts der Fragen von Klima, Energie und Ökologie die Aufhebung der Hochhauszonen zum Thema zu machen? Das wäre Fortschritt!

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Roma

Das übergross geratene «Vittoriano», ein Monument für die Nation, das die Einheimischen «Macchina da scrivere» nennen, wurde um 1911 wenig sensibel ins Geflecht der Stadt «geklonkt». Es erdrükt das dahinter liegende Kapitol mit den beiden Konservatorenpalästen und der Piazza mit dem Bogenmuster. Alles von Michelangelo.

Im grossen Ganzen überlebt die auf den sieben Hügeln verteilte Stadt den Eingriff. Eine topographisch bewegte europäische «Townscape» kann einiges schlucken.

«zuerivitruv» fragt: Gilt das auch für den Prime Tower und Zürich?


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Thun

Auch «zuerivitruv» will verschiedene Massstäbe und Settings von europäischen Städten erfahren und darstellen – nicht nur Paris. Hier die Alpenrandstadt Thun. Altstadt, neuere Stadt und der etwas entferntere See bilden eine bewegte Einheit, die verschiedene Epochen abbildet. Dem Schloss in Hochlage hat man seine dominante Rolle gelassen.

Bild: i_love_switzerland


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Zukunft durch Geometrie

Im letzten Posting nicht gesagt: Es gibt eine zweite Achse, die im Arche de la Défense die erste in einem spitzen Winkel schneidet. Der Schnittpunkt macht den Ort. Das wissen nur die wenigsten. «zuerivitruv» verrät ein Geheimnis. Der Eiffelturm steht in der Achse des Champ de Mars aus dem 18. Jahrhundert. Am jenseitigen Ufer der Seine antwortet die Lobster-Zangenform des Palais de Chaillot, erst 1937 fertiggestellt. Das ist eines der Geheimnisse von Paris: Da wird (wie zuvor auf der Achse des Louvre/Champs Elysées) dauernd weiter-konzipiert! Das Wachstum will eine Form. Formlosigkeit kommt in Paris nicht in Frage, in Zürich schon.

Dann verliert sich die Achse – bleibt sozusagen «geheim» während der Durchquerung ganzer Stadtteile und des Bois de Boulogne. Doch erscheint sie wieder 1967, als beschlossen wurde, das Geschäftszentrum «Défense» zu errichten. Ganz ohne Könige und Kaiser. Niemand verlangt von Zürich solch intellektuellen Städtebau. Doch sollten wir als europäische Stadt zumindest eine gewisse Ordnung und Würde erreichen können.

Bild: parisincredible


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