Das Laissez-Faire und sein Abbild

Dass man sich in einer anständigen europäischen Stadt einfach des Luftraums – für die Bürgerschaft ihr offener Himmel – bemächtigen kann, gehört auch zur Absenz des  städtebaulichen Gewissens in Zürich. Es mag ein Minderwertigkeitskomplex Ende der Ära von Ursula Koch gewesen sein, der ihren Nachfolger Elmar Ledergerber dazu bewogen hat, ein Hochhausnetz über Zürich West und Nord zu werfen. Ein Fanfarenstoss an Stelle von seriösem Städtebau. Genau so sieht jetzt unsere «Townscape» aus: zufällige Bauerei ohne Idee. Der Gedanke ans Resultat, wenn es so weitergeht, fehlt. Gouverner c’est prévoir. Besucher von Zürich könnten meinen, die Wucherung sei unser kollektiver Wille. Sind wir einverstanden, können wir uns identifizieren und stolz sein?

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