Da kommt der bekannte Kinderarzt Remo Largo mit seiner Bemerkung daher: «sagen sie mir, wie man im 24. Stock ein Kind aufziehen soll». Fazit: für die Familie kommt das Hochhaus nicht in Frage. Und für die andere Bewohnerschaft spielt die selbe «Mechanik», dass mit der zunehmenden Entfernung vom Boden die Lust abnimmt, zu kommunizieren. Die (fragile) Spontanität ins Quartier, die Umgebung oder die Stadt zu gehen, nimmt höhenbedingt ab. Einzig offen ist noch die Frage, in welcher mathematischen Kurve. Hat man sich einmal platziert, bleibt man.
Die «Garagierung» in der Höhe ist nicht natürlich. Die gute Stadt unternimmt alles, die Behausung im urbanen Flachbau (in Paris bis 6 Etagen) zu bewältigen. Denken wir dabei auch an die Engländer, die z.B. in London grosse Dichten mit dem Reihenhaus (mit Garten) erreicht haben. «zuerivitruv» hat das bereits ab 19. März 2021 in vier Beiträgen thematisiert – vom Stadtbild bis zur Soziologie des Wohnens. Die Stadtteile Kensington, Notting Hill und Chelsea werden herangezogen; auch deren städtebauliche Figuren: Groves, Mews und Crescents. Wenn es sein muss, lassen sich Reihenhäuser auch stapeln: «There is no excuse for a high rise!».
P.S., die linke Zürcher Zeitung, Nr. 22/22, 3. Juni 2022, Seite 12 www.pszeitung.ch
Artikel: https://www.pszeitung.ch/hochhaeuser-passen-nicht-zum-homo-sapiens