Weniger die tiefwurzelnden Grossbäume sind in Zürich gewachsen, als ein Gestrüpp von Zwängen. Obwohl die meisten Randbedingungen geändert haben, sollen die 2001 eher willkürlich über Zürich geworfenen Hochhauszonen mit einem erneuerten Hochhausleitbild neu aufgelegt werden. Wie wir schon wissen, mit zusätzlichen quadratkilometergrossen 40 Meter Zonen und einer Dubai-Zone auf 3.5 Kilometer Länge mit unbeschränkter Bauhöhe. Was uns unsere Stadtverwaltung für die nächsten Jahrzehnte vorschlägt ist angesichts des Wandels an vielen Fronten ein Auslaufmodell.
Was macht den Wandel aus? Das ist vor allem das neue Bewusstsein im Umgang mit Energie. Genauer gesagt, die Aufrechnung jeglicher Energie, die vom Erz, vom Rohstoff über die Bauprodukte und die Konstruktion bis zur Fertigstellung anfällt und sich mit den Jahrzehnten des Betriebs fortsetzt. Dass da das Hochhaus mit 20-40% mehr Aufwand ausser Betracht fällt, ist inzwischen klar geworden. Das belegt nun auch ein Papier der Universitäten Cambridge und Boulder Colorado, das «zuerivitruv» in einem der nächsten Postings vorstellen wird.
Eine von mehreren Zwängen, die zur Fortsetzung des fragwürdig gewordenen Pfads wirkt ist das Geschäftsmodell von einigen Totalunternehmern der Schweiz. Sie wollen sich, wie kürzlich bekanntgemacht (Posting vom 9. März 2023) vermehrt auf das kapitalintensive Hochhaus mit teuren Wohnungen ausrichten. Hier stellt sich die Frage, ob sich die Stadt Zürich wegen deren Geschäftsmodell von einem Umdenken abhalten lassen soll. Formt die Stadt oder wird sie geformt?