Machen wir den zeitlichen Sichtwinkel einmal ganz weit: 1928, gegen Ende der Industrialisierung (mit Emissionen der Schwerindustrie), gründeten Architekten den Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM). Einer der philosophischen Punkte bestand in der Trennung von Wohnen, Arbeiten, Erholung, Verkehr. Die Reorganisation der Städte gemäss dieser Philosophie hat in der Folge die Pendlerströme erst erzeugt, unter denen die Zivilisationen heute ächzen. Der Flächenkonsum des Verkehrs zur Wiederverbindung der getrennten Funktionen wurde damals völlig unterschätzt. Das hat die dicht besiedelte Schweiz besonders getroffen. Seit dem bundesbernischen Verbot, weiter in die Landschaft hinaus zu bauen, gerät die CIAM-Philosophie plötzlich in direkten Konflikt mit der Schweizerischen Planungsgesetzgebung.
Der Konflikt wird jetzt noch durch die Anforderungen bezüglich der Minimierung von Energie und CO2 akzentuiert. Wir wären alle unserer Stadtverwaltung dankbar, für die umfassende Wahrnehmung der Notwendigkeit, Bau und Planung neu zu organisieren. Jede Minute Warten lässt uns sinnlos in die falsch gewordene Richtung weiterbetonieren. Was alle schon wissen, ist, dass eine lokalere Organisation des Lebens Verkehr & Verkehrsflächen einspart und für die Verdichtung zur Verfügung stellen kann. Weil wir immer noch im CIAM stecken, merken wir nicht, dass Reserven vor der Tür stehen. Die Synthese aus Verdichtung und Umweltanforderungen ist in Griffweite.