Wo ist in Zürich die Volonté Générale?

Zum Schluss der grossartig angelegten olympischen Spiele sagt auch die NZZ, dass Paris zum neuen Standard werden müsse. Fragen wir uns warum, muss die Antwort heissen, dass es in Paris immer eine «Volonté Générale» gegeben hat. Und diese hat den jahrhundertelangen Pfad zum heute weltweit beachteten Resultat aufgetan. Man ist stolz darauf und fährt weiter – auch in unserer Zeit. «zuerivitruv» hofft während des gegenwärtig ungestümen Wachstums unserer Stadt ganz bescheiden auf einen «envol» (Aufschwung) in der Zürcher Stadtgestaltung. Wie bezüglich des Limmatrums in den vergangenen Postings demonstriert, ist «Laissez-Faire» in der heutigen Phase sehr ungeschickt. Wir verlieren während des Weiterbauens an Qualität; ein Verlust, der bleibt – «betoniert» auf alle Zeiten. Und dazu noch Zeugnis einer schwachen Periode.

Zürich ist vergleichsweise klein und manövrierbarer. Das Problem scheint die Erweckung, die der Situation entsprechende Grösse der Brille zu sein. Zürcherinnen und Zürcher machen Städtereisen; wir haben ein tolles topographisches Setting. Soeben hat die Street Parade davon Gebrauch gemacht. Dort, wo Zürich etwas zu bieten hat: in den Quaianlagen des 19. Jahrhunderts. Jetzt müsste Gestaltung zum Guten auch im Westen und Norden folgen. Neuoerlikon hatte (neben Kinderkrankheiten) ein Konzept. Der öffentliche Raum war dort mit Pärken ein Thema. Und sie ergänzten sich mit der Bebauung. Im Westen jedoch dümpelt der Limmatraum unbearbeitet vor sich hin. Die Hardstrasse (unter der Hardbücke) ist mit den Pfostenreihen der falsch gelegten Tramgeleise zur Mauer, statt zum Verbindungselement des neuen Quartiers geworden. «zuerivitruv» wünscht seiner Stadt etwas olympisches Feuer.

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