Wir verlassen den durch die Hochhausrichtlinien bedrohten Limmatraum und schauen beim Limmatplatz und der Hardbrücke um die Ecke. Es beginnt mit hoffnungslosen Betonspaghetti über unseren Köpfen. Nachts geht es uns besser, weil beim letzten Umbau des Betondeckels aussenkant im Rahmen von Plan Lumière zwei Lichtbänder angefügt wurden. Das macht den negativ empfundenen Deckel bei Dunkelheit zum faszinierenden Gestaltungselement im sonst nicht gerade einnehmenden Quartier: ein Brett, das durch die Luft saust. Diese nächtliche Faszination brachte «zuerivitruv» schon vor Jahren zum städtebaulichen Fantasieren. In Lagos hat er einen lebhaften Markt unter einer Autobahnrampe zur Kenntnis genommen und in Paris im 13ème Arrondissement ein Quartierfest mit unendlich langem Tisch unter der Metallkonstruktion der Métro Aérien. Abgehängte Lampen und eine Unterfütterung mit einem Plafond könnten genügen, Leben einzuladen. Die schon bestehenden Cafés/Restaurants könnten zueinander finden. Was das Quartier heute trennt, wird künftig dessen Rückgrat.
Die bisherigen Postings in Sachen Hardbrücke: 7. September 2022, 31. Dezember 2021, 14. Und 11. Dezember 2021.
Das jahrzehntelange Dagegensein gegen die Hardbrücke hat nichts gebracht und wird auch in Zukunft nichts bewirken. Und ein wenig Grüngehänge bringt für die stolze Stadt Zürich auch klimatisch zu wenig. Der Schatten, der Regenschutz und das gemeinschaftsfördernde Dach als Rückgrat des bisher nicht konsolidierten Neuquartiers könnte zur Volonté Générale von Zürich West werden. Ein Projekt, das den zerteilten neuen Stadtteil zusammenbringt. Wie das technisch gelöst werden kann, sagt das nächste Posting.