Vertikal oder horizontal?

Ein Kommentar zum letzten Posting: «Wann kommt endlich Einsicht nach dem vertikalen Wursteln?» Dieses kann nachgezeichnet werden. Anfänglich war es das nicht: Die ersten Hochhäuser der Stadt waren noch deren Stolz. Die Skeptischen spürten unbewusst europäische Werte in Gefahr. Nach dem Bau von mehreren Hochhäusern wurde die Unordnung für alle manifest. Deshalb kam es 1984 zu einer erfolgreichen Volksabstimmung über ein Hochhaus-Ausschlussgebiet in der Innenstadt. 2001 warfen die Stadtbehörden ausserhalb dieses Gebiets zu grosse Hochhausgebiete aus. Nach zwanzig Jahren herrscht wieder Chaos im Stadtbild.

Im Unterschied zu vielen europäischen Städten wurde nie gefragt, wo Hochhäuser zu gruppieren seien und ob die Fortsetzung der chaotischen Hochhaus-Streubauweise überhaupt noch sinnvoll sei. Auch jetzt nicht, wo hohe Bauten aus Gründen von Energie/Klima/CO2 ausser Betracht fallen müssten. 

Zur Besinnung im Advent: Paris setzt sich mit der Schönheit der Quartiere auseinander. «Die schönsten Quartiere von Paris» steht im Text des abgebildeten Postings, währenddem die Hochhäuser ausserhalb der Stadtgrenzen wachsen; vornehmlich in der Défense. Doch die Grundstruktur mit der Beherrschung des ganzen Ensembles durch die Arche de la Défense wird intakt bleiben. Paris befasst sich auf seinem Stadtgebiet gegenwärtig mit einer Aufwertung Quartier um Quartier.

In Zürich muss der Anstoss offenbar wie 1984 wieder von aussen kommen. In den letzten Dezembertagen stellen wir die Hoffnung auf die Beine, im neuen Jahr bessere Wege diskutieren zu können.

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