Der grösste Immobilienkonzern Chinas – Evergrande – wankt und lässt weltweit die Börsen zittern. «zueriviteruv» nimmt diese Publizität wahr, um über die Form der chinesischen Immobilien im Verhältnis zu Zürich nachzudenken. Schon lange sind in diesen Postings die rücksichtslosen «Placements» der Immobilienkonzerne in unserem Stadtbild ein Thema. Obwohl sich die Wirtschaftssysteme unterscheiden, gleichen sich die Bilder der in der Vertikalen ausgerichteten Wohnsilos.
In China wird alles geschluckt, wenn es nur einige Quadratmeter gibt, die zu
kaufen sind. Wohnkultur und die Soziologie des Wohnens, die sich bei uns über Jahrhunderte entwickelt haben, gibt es nicht mehr. Die Reste der vorrevolutionären Hofhaustradition wurden laufend dem Boden gleichgemacht.
Ist die Behauptung falsch, dass immer mehr Leute die Zürcher Hochhausbesessenheit hinterfragen? Der einseitig rationale Fortschrittsglaube – wie er nach dem Krieg herrschte – sollte nach all den Abbrüchen von gescheiterten Siedlungen in Deutschland, DDR und Frankreich inzwischen überwunden sein. Gutes urbanes Zusammenleben oder abgefüllt werden? – das ist die eine Frage. Die andere: Hat das Gemeinwesen das Sagen oder haben die Immobilienkonzerne freie Bahn?
Was wir uns wünschen, sind menschengerecht geplante Siedlungen, die auch den neuen Anforderungen von Ökologie und Klima genügen. Die hier laufende Reihe des urbanen Flachbaus illustriert dies mit Beispielen.