Bei der Vorstellung der neuen Hochhausrichtlinien sprach die Stadt leichtfüssig über «Erschwerungen für Hochhäuser» zur Presse. Doch kein Wort über die im vorletzten Posting erwähnten Quadratkilometer neuer Gebiete im ganzen Norden. Von Affoltern über Oerlikon, Seebach bis nach Schwamendingen und im Südwesten der Stadt: Zusammen mit den bestehenden Gebieten ein Meer von Hochhaus-Stoppeln. Zwischendurch und interessant: Das Tagblatt und die Blätter der Lokalinfo AG liessen sich nicht blenden. Denn die «Erschwerung» ist viel Tamtam über einen Nebenschauplatz. Dahinter verbergen sich einerseits die genannte Erweiterung der Hochhauszonen und anderseits die neu vorgeschlagene «Dubai-Zone» mit nicht beschränkter Bauhöhe. Das Tamtam kann auch ein Hinweis darauf sein, dass das schlechte Gewissen bezüglich der Hochhäuser durchdrückt, nämlich die Energiefrage, das Stadtklima und der übergrosse Aufwand an CO2. Diese neuen Zeitfragen sind schlichtweg übergangen worden. Vielleicht (hoffentlich) drückt auch das Schaden nehmende Stadtbild. Damit gebricht der Vorlage die Tauglichkeit für die Zukunft unserer Stadt. Da Tonnagen auf alle Zeit falsch gebaut würden, kann von der Einhaltung der Klimaziele nicht mehr die Rede sein. Als Zürich 2001 Hochhausgebiete erliess, geschah dies zur Anheizung der Konjunktur nach einer langen Rezession. Von der Wärme hat man zwar gewusst, sie ist jedoch nicht ins Kalkül einbezogen worden. Darf das eine Stadt 20 Jahre später für nochmals 20 Jahre tun?
Im Bild: orange die zusätzlichen Hochhauszonen, nebenan die Stachelstadt 2030