Wenn wir in unserer Epoche, in unserem gegenwärtigen Bauboom, bauen, bauen wir etwas, auf das wir stolz sein können? Gereicht es uns zur Verbesserung unseres Lebensraumes? Erweitert es unseren Lebensraum auf eine Art, die uns gefällt, eine Art, die wir den Besuchern der Stadt gerne zeigen – als Ausweis unserer lokalen Zivilisation?: «Schaut, was wir da Neues gemacht haben». Ein Beispiel im Posting vom 3. Juni 2024 «Erfolgreiche Arbeit im Stadtgewebe», Projekt Dennlerstrasse. Auch 2. Juni, «Mehr als wohnen» Leutschenbach.
Wissen wir, dass da Behörden für unsere Stadt mit Begeisterung und mit Inspiration im Einsatz sind? Spüren wir, dass da ein Herz pocht und sich uns laufend mit Freude mitteilt? Reagiert die Bevölkerung? Und auf der tatsächlichen Ebene: agieren die Akteure – ob Private, Investoren oder Genossenschaften im Strom der entstandenen Zivilisation? Und: wird in der Presse davon gesprochen?
Vergessen wir nicht: einer Stadt geht es gut oder besser, wenn es ihr gelingt, einen glücklichen Strom zu erzeugen. Das war Ende des 19. Jahrhunderts so. Man baute mit Würde und man organisierte die Stadt, z.B. verschaffte man ihr einen grossartigen Zugang zum See. Es ist die Aufgabe der Bauverwaltung (zusammen mit Privaten), mögliche Errungenschaften aufzuzeigen. Wenn sie in der Zeit liegen, ist der Erfolg garantiert. Rousseau hat von «Volonté Générale» gesprochen.
Wie durchbrechen wir das herrschende Tief, das auch Santiago Calatrava am 14. November in der NZZ beklagte und schon früher Prof. Alain Thierstein mit der Bemerkung «fehlende Governance».