Alle bewundern die Kapelle auf dem Hügel von Ronchamp in der Franche-Comté: Le Cobusier als genialer architektonischer Bildhauer nach dem 2. Weltkrieg. In diesen Zeilen soll alles zusammenkommen: Die ETH, die keine Ausbildung in Städtebau bietet, der berühmte Architekt, der (Bild) die städtebauliche Kompetenz seines Berufsstands infrage stellt und die heutige Gestalt von Zürich Nord und West.
Das Bild zeigt uns Wolkenkratzer des «Plan Voisin 1925» für in die Höhe gestapeltes Wohnen. Ohne jeglichen Bezug zur Umgebung. Einzig die Nabelschnur des Lifts verbindet mit der Welt, die für Strassen und Autobahnen im Grün leergeräumt ist. Der Laden, der Treffpunkt, der Auslauf für Kinder: Das alles für die Menschen Wesentliche gibt es nicht. Diese kalte Schrumpfform der Stadt hatte weltweit zu viel «Erfolg» und wurde schon im letzten Jahrhundert zum Teil wieder abgerissen. Ist es richtig, wenn der im nächsten Jahr zurücktretende Vorsteher des Hochbaudepartements jetzt noch versucht, mit der Erneuerung der Hochhausrichtlinien die fragwürdig gewordene Bauform sowohl in Höhe, als auch mit grossen Gebietsausweitungen zu pushen? Wir haben mit Marco Hüttenmoser die Soziologie des Wohnens intus (9. Februar 2025) und mit dem Forschungspapier über Energie / Klima / CO2 haben wir die ideale Stadtbauform der Zukunft kennengelernt (18. November 2014). Alles spricht für ein Stadtgewebe in «low rise / high density. Paris ist damit 4 mal so dicht wie Zürich. Für kluge Köpfe ist der Weg klar. 2026 sind Wahlen – muss es Zufall sein, dass wieder eine Person vom Kaliber von Emil Klöti gewählt wird? Nötig wäre es in der heutigen Konstellation von Boom & Paradigmenwechsel. Es braucht mehr als den Griff ins Parteiregal.