The process of breaking free (in zwei teilen)

Wir hatten 1939 eine freundliche Landi, dann sehr nette Fifties. Überhaupt war die Schweiz mit dem Flughafen Kloten als “friendliest Airport of the World” gut und sympathisch im Rennen. Die neue Dynamik und eine starke Technik erzeugten «Drive». Unter anderem sollte das altmodische Europa raschmöglichst autogängig werden. «Alles vom Armaturenbrett aus» – das war in den Sixties unser aller Brett vor dem Kopf.

Baulich hiess das: Ersetzen, abbrechen, alles Historische ist «alt» und vorbei. Es gab überall schöne Blüten der Nachkriegsmoderne. Statt Städtebau Parzelle um Parzelle entstanden «Grands Ensembles», in vielerlei Beziehung haltlose Architektenträume. Alles zeigte gegen «Manhattan» und fanden es fortschrittlich. Wer gegen Hochhaus und Abbruch war, wurde als altmodisch «gecancelt». Weil der Mensch dabei oft vergessen ging, meldeten sich die Soziologen. Zu lange blieb auch unbemerkt, dass Europa anders als «Amerika» die lange, reiche und wunderbare Geschichte opfern müsste. Der Zürcher Architekt Rolf Keller schrieb «Bauen als Umweltzerstörung» und brachte damit noch den Aspekt des respektlosen Eingriffs in Stadt und Landschaft ins Spiel. Dann näherte sich die Moderne dem weltweit verbreiteten Einheitsbrei und die Identitätskrise war da.

Als nächste Bewegung regte sich die Postmoderne. Das hiess: vergessene europäisch-historische Erinnerung einbauen und Herkunft markieren. Wie die Moderne fand auch die Postmoderne peinliche Nachahmer, die zu ihrer Zeit jeweils die Suppe verdarben. Die alles treibende «Mechanik» war die technische Machbarkeit. Die mutigen Helden agierten im Takt mit der sie abbildenden und weltweit verbreiteten Fachliteratur. Der zweite Teil folgt.

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