Milano – Zurigo

«Italiens Boom-Town wankt” titelte die NZZ am 26. Juli 2025. Die Stadt tue sich schwer im Umgang mit dem Wachstum. Für wen werden die Hochhäuser gebaut? Wer sind die Bewohner? Die Sache sei aus dem Ruder gelaufen. Und: «Es hätte einen Plan gebraucht». Der bekannte Architekt und emeritierte Professor für Geschichte des Städtebaus Vittorio Magnago Lampugnani stellt fest, dass Mailand letztmals 1926 einen städtebaulichen Wettbewerb veranstaltet habe. Zürich steht nicht besser da: 1915 unter Stadtrat Emil Klöti.

Dann kamen Bilder auf Instagram. Die einen zeigten Demonstranten vor der Kulisse des Doms, andere besorgte Bürger, die die Einmauerung von guten Wohnvierteln durch «grattacieli» beklagen: «il sole qui va via a mezzogiorno» und «vedevamo il parco, ora ci sono due mostri».

In diesen beiden Städten ist die uneuropäische Turmseuche ausgebrochen. Dass Hochhauswohnungen teurer und nicht bezahlbar sind, ist im Mailand längst bekannt. Ebenso, dass Türme in Wohnvierteln ein Unglück sind.

Die Milanesi sind erwacht – wann erwachen die Zurighesi?

2 Kommentare zu “Milano – Zurigo”

  1. Wieso haben Auslandberichterstatter/innen oft einen klaren Blick auf ihren (selbst von Smog eingetrübten) Wohnort, und den Mut, darüber in die Heimat zu berichten, während den Daheimgebliebenen oft schon der Blick dafür abgeht?

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