Familien kasernieren?

Nach der Klage über die stadträtlichen Fake News bezüglich dem Gestaltungsplan Thurgauerstrasse zurück zum Projekt selbst: Die von den Behörden schon vor Jahren konzipierte Wohnsiedlung möchte die etwa 2000 Bewohner auf technokratische Art in wenigen, aber umso grösseren und anonymeren Blöcken unterbringen. 

Schauen wir uns das erste der 5 Hochhäuser einmal pars pro toto an: Das Bild zeigt die etwa 24 Etagen die sich bis auf schwindelnde 70 Meter hinauf türmen. Zweifach schraffiert ist der Bereich wo Familien noch in Erreichbarkeit des Wohnumfeldes wohnen können. Nehmen wir noch 1 Etage (einfach schraffiert) dazu. Dann ist aber Schluss mit gutem Familienwohnen, denn der Spielplatz und die KollegInnen sind ohne Lift ausser Reichweite. 

Im Hochhaus macht die Familienzone nur 1/6 bis 1/8 seiner Höhe aus. Was soll denn im grossen Rest passieren? Und das in allen 5 Hochhäusern? 80% der gigantischen Bebauung ist damit nicht familientauglich! Wie geht das zusammen mit dem Willen, gemeinnützig für Genossenschaften zu bauen? Es erstaunt nicht, dass von einem nie an die Öffentlichkeit gelangten Brief gemunkelt wird, in dem die Genossenschaften Stadtrat Odermatt mitgeteilt haben, dass sie an Hochhäusern nicht interessiert seien.

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Fake News?

Stadtrat André Odermatts Aussagen zum Projekt Thurgauerstrasse, hat der langjährige Alt-Gemeinderat Niklaus Scherr als «Märlistunde bei André» bezeichnet. Und Odermatt ist damit auf allen möglichen Kanälen präsent. Ein Überblick:

Die Hochhauswohnungen seien bezahlbar: Effektiv sind Hochhäuser 20-30% teurer in Erstellung und auch im Betrieb. Es ergeben sich keine günstige Wohnungen.

Diese Hochhaussiedlung bringe uns der 2000-Watt-Gesellschaft näher: Effektiv ist der 2000-Wattt-Standart gerade mit Hochhäusern nicht erreichbar. Der Verbrauch von grauer Energie in der Erstellung ist zu gross. Zudem vermindern zusätzliche Treppenhäuser und die Liftbatterien den Anteil an Wohnfläche.

Es soll ein neuer attraktiver Stadtteil entstehen: Ist eine Aufreihung von 5 Hochhäusern entlang einer Ausfallstrasse attraktiv?

Man komme dem Drittelsziel von Genossenschaftswohnungen näher: Das Alternativprojekt von Prof. Jürg Sulzer erreicht das selbe Ziel mit familiengerechten um Höfe gruppierten Bauten. Ab der 4. Etage ist Schluss mit Familienwohnen. Was soll in den restlichen 17 bis 20 Etagen geschehen?

Es werde ein Beitrag zum Stadtklima geleistet: Die 5 Hochhäuser überragen den Gebäudehorizont und setzen dem Luftaustausch durch Winde ein Strömungshindernis entgegen. Die Hochhäuser überragen auch den Horizont der Grossbäume und heizen sich deshalb auf.

«zuerivitruv» möchte nicht weiter gehen, stellt aber fest, dass die odermattsche Argumentation versucht, die Mängel zu überdecken und damit den Tatbestand eines völlig veralteten Projekts nach Mustern aus dem letzten Jahrhundert.

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Zeugen von rücksichtsloser und dilettantischer Verdichtung vorzeigen?

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Wir haben eine der schönsten Autozufahrten Europas: entlang dem See auf der Seite von Wollishofen. Die Thurgauerstrasse – der Name sagt es schon – erschliesst die Stadt von Norden her. Das könnte auch dem per Flugzeug angereisten Gast von Zürich passieren. Soll er künftig nach der Erstellung der 5 Wohnsilos an der Thurgauerstrasse denken: «oh jeh – auch die Zürcher haben jetzt eine triste Banlieue»?. Im Foto des Stadtmodells ist die Strasse sichtbar: stellen Sie sich am Steuer vor.

Genügt es nicht, wenn bereits die Ankunft per Bahn für den Touristen ausserordentlich hässlich ist? Von Bern her an Schlieren vorbei, von Oerlikon nach dem Tunnel? Wollen wir nicht lieber «schöne Quartiere» zeigen? – und bewohnen?

Toll: Die SchweizerInnen können immerhin noch abstimmen: Deshalb am 29. November NEIN zum Gestaltungsplan «Thurgauerstrasse»

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Lift abhängig

Das Hochbaudepartement schlägt an der Thurgauerstrasse auf der letzten grossen Landreserve der Stadt Zürich massenhaft liftabhängiges Wohnen in einer Reihe von 5 Hochhäusern vor. Öffentlicher Besitz und Steuergelder sollen dafür verwendet werden. Das Projekt hat schon einen langen Weg hinter sich und war stets umstritten. Dank einer Initiative aus dem Quartier Seebach kommt das stadtweit erfolgreiche Referendum am 29. November zur Abstimmung.

Eine unter vielen anderen sich stellenden Fragen: Ist es heute noch sinnvoll en Masse und für Genossenschaften total liftabhängige Familienwohnungen zu erstellten? Schon ab der 3. Etage wird üblicherweise Lift gefahren. Die 5 Wohntürme sind der Reihe nach 70, 60, 30, 60 und 30 Meter hoch. Für 1 Etage werden etwa 3 Meter eingesetzt. Das macht also den Grossteil der Wohnungen auf den 10 bis 23 Etagen liftabhängig.

Man darf sagen, dass hier auf wertvollem städtischem Land massenhaft «Liftwohnungen» in anonymen Hochhäusern erstellt werden sollen. Das kann nicht im öffentlichen Interesse sein.

Bekanntlich haben Quartierbewohner ein besseres Projekt ausarbeiten lassen. Es stammt vom Professor für Städtebau Jürg Sulzer und wurde noch im letzten Jahr vorgestellt. Deshalb: NEIN zum Gestaltungsplan Thurgauerstrasse.

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Silo wohnen ist Unglück

«zuerivitruv» stellt diese klaren Worte in den Raum, weil die Abstimmungsunterlagen für den «Gestaltungsplan Thurgauerstrasse» bereits eingetroffen sind.

Silowohnen bringt Unglück über die europäische Stadt. Der damalige Bestseller «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» hat das noch im letzten Jahrhundert deutlich anhand der Berliner Hochhaussiedlung «Gropiusstadt» ausgeführt. Wir erinnern uns auch an die Banlieue-Unruhen in Parisvon 2005. Die Anonymität solcher Grossprojekte und das In-die-Höhe-Stapeln ist kein Rezept für die Behausung von Menschen. Die Aufschichtung entfremdet vom natürlichen Erlebnisumfeld: Kinder entbehren der natürlichen Sozialisierung und haben zu wenig Bewegung. Den Wohnbauprojekten mit Hochhäusern war kein Erfolg beschieden. Einige davon sind abgebrochen worden: u.a. «La Cité des 4000» in Paris und «Pruitt Igoe» in St. Louis. Die Bilder seiner spektakulären Sprengung gingen 1974 um die Welt. 

Ist es nach dieser Vorgeschichte sinnvoll, jetzt auch in Zürich noch 5 solcher Wohntürme zu bauen? Und ist es sinnvoll, wenn diese für Wohnbaugenossenschaften mit vielen Kindern errichtet werden? 

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Achtung! Banlieue an der Turgauerstrasse

«zuerivitruv» muss die Reihe über Stadt & Grün nach Nr. 4 unterbrechen, denn die Abstimmungscouverts über den Gestaltungsplan Thurgauerstrasse in Zürichs Norden sind eingetroffen.

Die Vorlage aus dem Zürcher Hochbaudepartement ist genauer unter die Lupe zu nehmen. Unter dem Titel von Verdichtung und Wohnungsbau soll da ein zweifelhaftes, veraltetes und umstrittenes Projekt doch noch durchgedrückt werden. Die Gefahr ist gross, denn Wohnungsbau wird an der Urne gerne einmal blind abgesegnet. Doch hier handelt es sich um ein Referendum, das erfolgreich ergriffen worden ist. Schon das lässt aufhorchen. Was nicht zur Stadt Zürich passt, muss abgelehnt werden: rücksichtslose Verdichtung, anonyme Massenunterbringung in Wohnsilos und, wie die Bilder zeigen, ein rücksichtsloser Massstabssprung im Stadtgewebe.

Mehr dazu in den nächsten Postings.

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Stadt und Grün 4

Wenn der Plafonds des Häusermeers durchstochen wird, geschieht etwas. Die Volumen schiessen auf und verdecken die ferner liegenden Horizonte, die zur Stadtkulisse gehören. Die Einheit von Stadt und ihrer Landschaft ist hin. Ebenso die Fernsicht und damit der freie Atem der Seele. Die Wenigsten Täter und Behörden haben das je überlegt. Die Hochhausrichtlinien wurden denn auch nie zur sorgfältigen Platzierung von Hochhäusern im Stadtgewebe genutzt. Die Richtlinien sind vielmehr zum Freipass für Hochhäuser geworden. Damit haben sie das jetzt entstandene Stoppelfeld zwischen den Zürcher Hügelzügen erzeugt. Die Kommandobrücke im Hochbaudepartement hat versagt.

• Die Fernsicht ist weg
• Die Hochhäuser haben den Baumhorizont verschluckt
• Die Versteinerung schreitet fort
• Die Hitzeinseln wachsen

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Stadt und Grün 3

Wir haben letztes Mal gesagt, dass wir sehen wollen, was geschieht, wenn ein einzelnes Gebäude den Baumhorizont und das Häusermeer überragt. Hier ist es: Das Frauenspital, das 1974 zum Ärgernis wurde und immer noch ist. Genauso, wie die Tour Montparnasse in Paris: ein Langzeitschaden. Rechts davon erhebt sich gegen den Schweizerfahnen des Utoschlosses hin ein langes Institutsgebäude mit Glasfassade. Wer hingeht, sieht, dass es im Hang gerade oberhalb des Gloriaranks viel zu hoch geraten ist. Das zeigt auch, dass das Stadtbild einiges vertragen kann. Doch mit dem Frauenspital wurde es gesprengt. Der Schaden ist permanent. Auch Grossbäume haben da keine Chance mehr.

Vergessen wir nicht: Stadtbild ist Allgemeingut.

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